Überhöhte Immobilienpreise in Spanien

Ein Bericht aus dem Jahr 2005 – so sah es aus am Immobilienmarkt !
2005
Die spanische Wirtschaft befindet sich seit Jahren im Aufstieg. Dass viele Preise ordentlich anziehen, ist daher nicht verwunderlich. Doch die Immobilienpreise in Spanien wachsen schon lange überdurchschnittlich schnell. Viele Wohnungen sind hoffnungslos überteuert. Ernsthafte Konsequenzen für die spanische Wirtschaft sind möglich.
Nach Schätzungen der "Banco de España", der spanischen Nationalbank, werden viele Immobilien zwischen 24 und 35 Prozent über ihrem realen Wert gehandelt. In ihrem Jahresbericht für 2004 dokumentiert sie, dass die Wohnungspreise im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich gestiegen sind.
In 2003 war die Überbewertung noch zwischen 14 und 23 Prozent angesiedelt. Tatsächlich zahlt ein Wohnungskäufer im Sonnenland auf der iberischen Halbinsel heute bis zu 158 Prozent mehr als noch in 1997 – die Inflation nicht herausgerechnet. Berücksichtigt man den angestiegenen Index der Verbraucherpreise, so verteuerten sich die Immobilien immer noch um satte 110 Prozent.
Trotz der so unglaublich gestiegenen Preise wird fleißig weiter gebaut. Allein in 2004 konstruierten die Spanier über 700.000 neue Wohnungen. Die Experten der "Banco de España" rechnen aber mit einer Verlangsamung der Preiserhöhung: "Die Überbewertung wird sich in Zukunft allmählich und geordnet angleichen."
Das ist auch mehr als wünschenswert, denn die ungerechtfertigte Preissteigerung birgt Risiken für Bevölkerung und Wirtschaft. Schon jetzt schreiben viele private Haushalte rote Zahlen. Die Verschuldung spanischer Familien über Hypothekenkredite wuchs im vergangenen Jahr um 24,3 Prozent. Viele Sparkassen seien "verletzlich" geworden, so der Internationale Währungsfond (IWF), weil meistens sie Kredite vergeben.
Bei einer "plötzlichen Korrektur" könne es demnach zu gravierenden Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft kommen. "Der unerbittliche Anstieg der Wohnungspreise und die Verschuldung der Familien" mache die spanische Wirtschaft anfällig für "widrige Vorgänge" so der IWF weiter. Je länger dieser Zustand anhält, desto größer seien die Risiken einer "abrupten Anpassung".
Nun ist die spanische Regierung gefragt, einen Lösungsansatz zu finden. Aber schön vorsichtig.

16.06.2005
Simone Feckler

18.02.2011
Was zwischenzeitlich passierte, muss ich an dieser Stelle sicher nicht wiederholen. Die Immobilienblase ist geplatzt!
Die Preise sind zwar nicht im Keller, aber sie haben sich gesund geschrumpft oder konsolidiert.
Die Verschuldung ist hoch. Viele Spanier können ihre Kredite nicht mehr bedienen. Die Banken haben in ihren Immobilien-Portfolios soviele Objekte , wie noch niemals zuvor.
Auch Makler bieten tausende von Objekten zum Verkauf an. Derzeit bestimmen die Käufer den Preis.
Ich würde sagen, ein interessanter Markt für Kapitalanleger!

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