Sperr-Notruf 116 116 – Kreditkarten sperren lassen

Das übliche Gedrängel an den üblichen Plätzen, ein kurzer Moment der Unachtsamkeit – und schon kann der kleine persönliche Alptraum eintreten: Langfinger haben einem unbemerkt die Brieftasche entwendet.
Zum ganzen Ärger und Zeitaufwand, sich die persönlichen Dokumente wieder besorgen zu müssen, kommt auch noch der Frust über den Verlust von Bargeld und Geldkarten – inklusive der Sorge, ob man die Karten schnell genug sperren kann. Welcher Verbraucher weiß schon auf Anhieb, welche Telefonnummer er anrufen muss, um seine Karten rechtzeitig sperren zu lassen?
Seit dem 1. Juli 2005 müssen sich die meisten Besitzer einer Bank- oder Kreditkarte dafür nur noch eine Telefonnummer merken: die 116 116. Der Service dieser Notrufnummer in Deutschland ist kostenfrei erreichbar.
Allerdings ist er ohne die Privatbanken gestartet. Mit den Volks- und Raiffeisenbanken sowie den Sparkassen sind trotzdem große Kundenstämme abgedeckt.
Durch die Kundenmacht der beteiligten Geldhäuser können künftig fast drei Viertel der rund 110 Millionen in Deutschland umlaufenden Kredit- und Debitkarten (die früheren ec-Karten) über den neuartigen Service gesperrt werden.
Michael Denck, Geschäftsführer der "Sperr-Notruf 116 116 GmbH" bleibt optimistisch: "In weiterer Folge sollen auch alle Privatbanken und Telefonprovider mitmachen." Diesbezügliche Gespräche laufen bereits.
Grundsätzlich funktioniert das Sperr-System für alle sperrbare Medien deutscher Anbieter. Sie müssen sich nur dem Service angeschlossen haben.

Mögliche Medien sind:

• Bankkunden- und Maestrokarten
• Kreditkarten
• Mobilfunkkarten
• elektronische Signaturen bzw. Trägermedien von Zertifikaten
• Mitarbeiterausweise mit elektronischer Zugriffskontrolle
• Kundenkarten mit Zahlungsfunktion
• Online Banking- und E-Mail-Accounts
• Remote Access Systeme
• andere elektronische Berechtigungen

Nicht möglich ist das Sperren von so genannten Offline-Dokumenten 

• Personalausweisen
• Reisepässen
• Führerscheinen
• Kfz-Scheinen

Auch aus dem Ausland ist der Sperr-Notruf erreichbar. Mit der National-Vorwahl +49 und der Nummer 116 116 fallen dann die entsprechenden Verbindungskosten nach Deutschland an. Zur 100-prozentigen Erreichbarkeit, vor allem aus dem Ausland, steht in der Anfangsphase neben der 116 116 die Berliner Rufnummer 030 – 4050 4050 bereit.

Und so funktioniert es:
Sie wählen eine der angegebenen Notruf-Nummern. Die Anrufe werden von den Mitarbeitern zweier, rund um die Uhr besetzter Callcenter in Wilhelmshaven und Magdeburg entgegengenommen. Ein Mitarbeiter ermittelt zusammen mit dem Anrufer die zu sperrenden Medien und deren Herausgeber. Also: Was fehlt? Von welcher Bank ist die Karte?
Danach werden die Hilfesuchenden hintereinander mit den eigentlichen Sperrstellen verbunden. Erst dort erfolgt die Blockierung der verlorenen Medien.
Eine vorherige Registrierung von Kundendaten und Passworten beim Sperr-Notruf ist nicht erforderlich und die Daten-Sicherheit bleibt jederzeit gewahrt. Auch die bestehenden Schutzmechanismen der einzelnen Karten- und Medienherausgeber (z.B. Kontonummer und Bankleitzahl bei Sperrung von ec-Karten, Passwörter oder Geheimnummern) bleiben bestehen.

Hier finden Sie eine Übersicht der bereits teilnehmenden Herausgeber:

• American Express (Kreditkarten)
• Sparda Banken (ec-Karten)
• Sparkassen-Finanzgruppe (ec- und Kreditkarten)
• Volksbanken Raiffeisenbanken (ec-Karten)
• arvato direct services – Bertelsmann AG (Mitarbeiterausweise)
• Ärzte- und Apothekerbank (ec-Karten)
• Bosch Communication Center (Mitarbeiterausweise)
• EURO Kartensysteme GmbH (Kreditkarten)
• Pax Bank (ec-Karten)

Für die Kunden anderer Unternehmen gelten weiterhin deren individuelle Sperr-Rufnummern.
Das Sicherheitsdenken vieler Urlauber ließ auch andere Dienstleister in diese Marktlücke stoßen. So gibt es neuerdings den privaten Anbieter Card Protection Plan (CPP).
Die Kunden hinterlegen hier die für eine zuverlässige Sperrung aller Karten benötigten Daten in der firmeneigenen Datenbank. Im Verlustfall wird mit einem schnellen Anruf von den Firmenmitarbeitern die Sperrung aller dort registrierten Karten veranlasst.
Diesen Service decken teilweise auch die internationalen Schutzbriefe der Automobilclubs ab. Vor der Urlaubssaison empfiehlt es sich also, die Policen noch einmal sorgfältig durchzulesen.

Katja Nagelschmidt

Für alle die Besucher dieser Seite, die in Spanien Bankkonten haben:
SPERRUNG der Kredit und Bankkarten ist möglich , wenn Sie diese Telefonnummern anwählen:
Gültig für ALLE Bankkarten:   9 0 2  1 9 2  1 0 0

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