Spanien: Hymne ohne Text …

Die Nationalhymne bleibt auch künftig ohne Text. Das Nationale Olympische Komitee zog den umstrittenen Textentwurf für den „Königlichen Marsch“ zurück.

Das NOK hatte nach einem Ideenwettbewerb einen Text vorgestellt, den ein Arbeitsloser verfasst hatte. Der Text, der das spanische Vaterland, seine Geschichte, Gerechtigkeit und Größe preist, war im Volk und bei der sozialdemokratischen Regierung auf Ablehnung gestoßen. Sportminister Jaime Lissavetzky hatte der Hymne den Todesstoß versetzt mit den Worten: „Ich will keine Hymne, die mehr spaltet als eint. NOK-Chef Alejandro Blanco, der den Entwurf als Volksbegehren ins Parlament bringen wollte, gab auf: „Er findet keine Zustimmung.“ Die „Vaterlands-Gala“, auf der Placido Domingo die Hymne hätte anstimmen sollen, wurde abgesagt.

Kein uniformes Nationalgefühl
Premier José Zapatero meinte, dass er mit dem gesummten Marsch gut leben könne. Schließlich sei Spanien ein Vielvölkerstaat, in dem etwa viele Basken, Galizier oder Katalanen sich für eine eigene Nation halten und eigene Hymnen singen. Es gibt kaum ein einheitliches spanisches Nationalgefühl.

„Der Hymne in Stille zuzuhören“, kommentierte die linksliberale Tageszeitung El País, „spiegelt besser jene emotionale Pluralität wieder, welche das Wort ,Spanien‘ unter unseren Bürgern auslöst.“

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