Oliva, eine historische Stadt an der Costa de Valencia

Oliva befindet sich an der Mittelmeerküste, 75 km südlich von Valencia und 100 km nördlich von Alicante und beheimatet 20 000 Einwohner.
Die kleine Stadt hat jenes, was man als versteckten Charme bezeichnet. Von außen eher unscheinbar, wird man bei näherer Erkundung mit vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten, landschaftlichen Schönheiten und einer idyllischen Altstadt mit einer langen und bewegten Geschichte belohnt.
Während des Mittelalters bis zur endgültigen Maurenvertreibung 1609 lebten sowohl Araber als auch Christen in der Stadt, was sich architektonisch in zwei unterschiedlich geprägten Stadtvierteln bemerkbar macht.

Sehenswürdigkeiten in Oliva

Die kleinen Gassen entlang der anmutsvollen Straßen, weißgekalkten Häusern, Brunnen, Gärten und Monumenten laden zu einem Streifzug durch die spannende Vergangenheit dieser Stadt.
So wäre da zum Beispiel die dreischiffige Kirche der Heiligen ‚Santa Maria’ an der Plaza del Espan(x)a. Hier mischt sich reiner Barockstil und später Klassifizismus aufgrund einer langen Bauphase, die sich über ein ganzes Jahrhundert – 17./18. – erstreckte.
Im arabischen Viertel ist aufgrund seiner andersartigen, spannenden Architektur jede Straße ein Erlebnis. Besonders hervorzuheben wären die Sant Christòfol, Moreres und die Calle Pou d’Alcina mit dem dort erhaltenen arabischen Brunnen.
Besonders die Calle La Hoz hat ihre ganz eigene Anmut aufgrund ihrer bescheidenen, auf Fels errichteten Häuser aus dem 16. Jahrhundert. Ihre L-Form mit starkem Gefälle befördert den Betrachter in längst vergangene Zeiten.
Ähnliche architektonische Bewandtnis bietet die ‚Calle Pou d’Alcina’, die Schlachstraße, welche noch heute ihre ursprüngliche mohammedanische Gestalt und ein starkes Gefälle aufweist mit einer Verbreiterung auf verscheudenen Ebenen, die erst den Zutritt in die Wohnungen ermöglicht haben.
Das Zentrum des Viertels bildet der Platz ‚Plaza de San Roque’. Die hier stehende Kirche wurde teilweise auf einer alten Moschee mit Minarett aufgebaut und beherbergt somit doppeltes Kulturgut.

Im christlichen Viertel stößt man schnell auf das ‚Casa dels Manyans’ in der Calle Major, wo eins der berühmte Buchillustrator Gregorio Mayans Siscar (1699 – 1781) lebte. Heute ist es ein faszinierendes Museum, was historisch interessante Einblicke in Küche, Schlafzimmer und andere Lebensbereiche des frühen Bürgertums gewährt.
Olivias ältester christlicher Sakralbau ist das Kloster ‚Convento de Nuestra Sen(x)ora del Rebollet’ aus der Spätrenaissance. Hier findet man die älteste erhaltene Madonnenfigur im Land Valencia. Ende des 12. Jahrhunderts in der Romantik geschnitzt und bemalt, wird sie in der ‚Virgen del Rebollet’ aufbewahrt.

Die Umgebung von Oliva

Abgesehen von dem kulturell zweigeteilten Ortskern gehört die Umgebung Olivas zu den eindrucksvollsten.
Wie auch die anderen Küstenstädte der Costa del Valencia ist auch Oliva von Gebirgsketten gerahmt, genauer gesagt, ‚Gallinera’ und ‚Mustalla’. Sie bilden eine Hufeisenform, welche eine natürliche Begrenzung zwischen Oliva und den nahe liegenden Dörfern bildet.
Eine weitere Attraktion ist das 1000 Hektar große Feuchtgebiet El Marjal mit reicher Fauna und Flora. Naturfreunde können in diesem Schutzgebiet die seltensten und verschiedensten Tiere und Pflanzen entdecken.
Das Wasser in diesem Gebiet wird von den eben genannten Gebirgsketten durch die Flüsse ‚Racons’, ‚Mollinel’ und ‚Vedat’ ständig nachgefüllt. An einer bestimmten Stelle, der Font Salada (Salzquelle), werden dem stark mineralhaltigen Wasser Heilkräfte insbesondere bei Hautkrankheiten nachgesagt.
Und auch in der Umgebung Olivas sind die charakteristischen Orangenplantagen zu entdecken, die die Landschaft im Frühling mit wohlig feinem Blütenduft berauschen.

Unbeschreiblich schön ist diese Aussicht von der Bergburg Santa Ana, bzw. dessen Überreste aus dem 16. Jahrhundert eine perfekte Plattform bieten.
Zu der einzigartigen Umgebung gehören ebenso die großzügigen Strände und beeindruckenden Naturdünen. Diese besitzen einen hohen ökologischen Stellenwert, da es nur noch sehr wenige Dünen in dieser mediterranen Zone gibt, die sich in einem solchen unberührten Zustand befinden.
Sie bilden optisch eine perfekte Ergänzung zur Küste, die mit 10km Länge die einzige Begrenzung zwischen Orangenplantagen und Meer.

Freizeitaktivitäten und Sport in Oliva

Die einzelnen Strände, ausgestattet mit feinem, sauberen Sand, sind unterteilt in Terranova, Pau-Pi, Aigua Blanca, Rabdells, Aguia Morta und Les Deveses. Die blaue Flagge tragen Pau-Pi, Aigua Blanca und Aigua Morte, behindertengerecht sind jedoch alle eingerichtet.
Das angenehm milde Klima dieser Region sorgt dafür, dass man sich zu jeder Jahreszeit dem Wassersport widmen kann. Schulen für Windsurfen und Segeln sorgen dafür, dass jedermann die Wellen zu seinem Terrain machen kann. Außerdem sind Anlagen für Golf, Tennis und Saunagänge direkt in Strandnähe zu finden.
Das unter Profisportlern allseits bekannte Oliva Nova Golfresort liegt ebenfalls am Strand von Oliva.   Campingplätze sind einige zu finden, die auch äußerst beliebt im Winter sind.   Viele Camper verbringen die dunklen und kalten Monate des Jahres seit Jahren hier an der Küste.  Eine der besten Campingplätze mit allen Facilitäten, die sich der verwöhnte Camper wünscht, ist KIKO, natürlich auch am Oliva Playa gelegen.
Kleine, aber nicht minder frequentierte Plätze sind Ole, Pepe und Riu Mar.
Freunde des Fischfangs werden sowohl am Meer, wie auch an den beiden flüssen Olivas satte Beute nach Hause bringen können. Zur Zeit des Thunfisch-Fangs werden hier bis zu 300 Kilogramm schwere Exemplare gefangen.

Feste in Oliva

Natürlich gehören auch die Einwohner Olivas zu der feiernden Bevölkerung Spaniens:

  • 19. März: Fallas
  • 3. Mai: Fest zu Ehren des heiligen Rochus, Sant Roc, mit Festumzügen, Jahrmärkten, Musik und Feuerwerk
  • Ende Juni: großer Jahrmarkt
  • 3. Juliwochenende: Moros y Christianos, ein Fest, das in geräuschvollen Scheingefechten an die Vertreibung der Mauren erinnert
  • Anfang August: Fest zu Ehren des Heiligen ‚San Vincent’; eine Woche lang werden Stiere durch die Straßen getrieben –
  • 8. Oktober: Fest zu Ehren der Virgen del Rebollet

Gastronomie in Oliva

Und wenn man sich schon mit einheimischen Bräuchen beschäftigt, sollte man sich nicht den Luxus des Gaumengenusses entgehen lassen. Zu den besonders schmackhaften Speisen gehören:

  • Coques a la clafó  Maistorte im Ofen gebacken
  • espardenyá  Aaleintopf
  • pebreres farcides  in Reis geschmorte Paprika
  • figatells gegrillte Fleischklößchen
  • la pilota Eintopf
  • mantecados Buttergebäck


Oliva ist gut zu erreichen:
Egal, welches Verkehrsmittel Sie wählen, ob Bus, Auto, Flugzeug oder Eisenbahn, Sie werde ihr Ziel bestens erreichen.  Leider können Sie per Zug Oliva nicht mehr direkt erreichen.  Die Zugverbindung endet in Gandia.
Dafür sorgen unter anderem die Autobahn A7, die Bundesstraße N-332, der Zugbahnhof im benachbarten Gandía und der Flughafen in Manises, Valencia. Zum Flughafen oder Zugbahnhof können Sie mit dem regelmäßig fahrenden Direktbussen gelangen.

Für weitere Informationen:
Touristeninformation
Passeig Lluis Vives (Parc de l’Estació) s/n
46780 Oliva

Sonja Kiekens