Neues Netz der AVE

Rund 300 Stundenkilometern soll der AVE der Strecke Valencia – Alicante, dessen Fertigstellung endlich im Jahr 2010 angesetzt ist, zurücklegen.
Glaubt man den Worten von Regierungspräsident José Luis Rodríguez Zapatero bei seinem Besuch am 15. Januar in Valencia, werden die Gleise des Hochgeschwindigkeitszugs AVE (Alta Velocidad Española) am Ende dieses Jahrzehnts nicht mehr nur die Hochebenen Castilla-La Manchas, die wüstenähnliche Region Almería oder die bergige Landschaft der Pyrenäen Richtung Lleida durchziehen.
Zapatero versprach, dass Madrid und Valencia 2010 durch den AVE verbunden sein werden. Darüber hinaus soll man zukünftig mit dem spanischen ICE an der gesamten Levanteküste, von der französischen Grenze über Barcelona, Tarragona, Castellón, Valencia und Alicante bis hinunter nach Murcia und Almería reisen können. Erst mehr als zwei Jahrzehnte nach Eröffnung der ersten Strecke Madrid – Sevilla also wird auch zwischen den beiden größten Städten Spaniens, Madrid und Barcelona, der AVE 100 verkehren. Aufgrund der Weltausstellung Expo im Jahr 1992 erhielt Ende der 80er Jahre Sevilla und nicht die katalanische Metropole den Hochgeschwindigkeitsbonus.

Der corredor Levante und den corredor Mediterráneo erhalten höchste Priorität bei Investitionen und Schnelligkeit bei der Ausführung. So sind bereits eine Milliarde Euro in diese beiden vergleisten „Bruderkorridore“ geflossen, die zum einen die Levanteküste mit Zentralspanien verbinden und zum anderen eine schnelle Nord-Süd-Verbindung entlang der Mittelmeerküste schaffen.
Trotdem zeigt sich die valencianische PPRegierung skeptisch. Ob nun realistischer oder utopischer Zeitplan – sind die AVE-Strecken im Jahr 2010 oder später fertig gestellt, werden Madrid, Almería und Barcelona von Valencia aus irgendwann in weniger als drei Stunden erreichbar sein.

30.01.2006

Susanne Hesse