Rauchen in Spanien – neues Rauchergestz seit 2. 1. 2011

Seit dem 2. Januar 2011 greift das neue Rauchergesetz in Spanien.  Ich habe mit Absicht, die Verordnung aus dem Jahr 2006 hier auf dieser Seite stehen lassen.  Das Gesetz von 06 hatte ja auch schon seine Härten für Raucher – reichlich – aber jetzt ist Schluss mit Lustig.
Nirgends darf mehr geraucht werden. Selbst im Umkreis von Schulen, Krankenhäusern und Kindertagesstätten ist das Rauchen verboten.  Es gibt auch bei Bars, Cafes, Restaurants und öffentlichen Einrichtungen, absolut kein Pardon! und auch keine Ausnahmeregelungen mehr.
Haben viele Restaurants vor 5 Jahren Raucher-Separees und Raucherzonen eingerichtet, so sind die heute null und nichtig.  
Es werden hohe Strafen angedroht und die Bevölkerung wird aufgerufen, jede Zuwiderhandlung anzuzeigen.  Das geht m.E. nun einfach zu weit.  Die Raucher werden nicht nur mehr und mehr stigmatisiert – sondern auch noch denunziert ! Bei allem Verständnis, dass ich durchaus für Nichtraucher aufbringen, ein wenig Toleranz sollte man doch nach wie vor auch gegenüber den Rauchern walten lassen, meine ich.
Weitere Informationen zu :  Rauchverbot in Spanien

Gastwirte beklagen fast 30 Prozent Einbußen

Ihr Umsatz ist um 27,1 Prozent zurückgegangen: Wenige Monate nach dem Inkraftreten des Anti-Tabak-Gesetzes hat der valencianische Unternehmerverband für Gastronomie und Tourismus diese Bilanz gezogen und Protestmaßnahmen angekündigt. Er fordert, die Regierung müsste dieses Gesetz unverzüglich zurücknehmen.
Der Verband warnt, dass bei diesen Zahlen noch vor dem Sommer jeder vierte Gastronomiebetrieb in Valencia schließen müsse – also 12.660 Unternehmen! Der Umsatzverlust werde insgesamt 3,3 Milliarden Euro betragen, 38.000 Arbeitnehmer stünden auf der Straße.
Am meisten seien kleine Familienbetriebe von den Einbußen betroffen, gefolgt von Nacht- und Spiellokalen sowie Restaurants.
Die Gäste verlassen die Restaurants früher, sie gehen nicht mehr auf einen Drink oder einen Cortado in eine Bar um auch schnell eine Zigarette zu rauchen und Fußballspiele werden jetzt auch zu Hause angeschaut.
Zum Zeichen ihres Widerstandes wollen die Gastwirte gleichzeitig Tabakautomaten in ihren Räumen ausschalten. Ausserdem werden Demonstrationen angekündigt.
Denkbar wäre auch ein Streik. Oder eine Aktion zivilen Widerstandes, die darin bestünde, dass alle Gastwirte das Rauchen in ihren Räumen wieder erlauben – Minderjährige müssen dann jedoch draußen bleiben.
Seit dem 2. Januar 2011 hat noch keines der 17 spanischen Länder eine Strafe verhängt. Sie nahmen aber hunderte von Anzeigen entgegen, denen zur Zeit nachgegangen wird. Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur EFE bei den Gesundheitsministerien der Länder ergab, wurde das Gesetz indessen vom allergrößten Teil der Bevölkerung problemlos akzeptiert.
Im Land Valencia gingen 74 Anzeigen ein, 52 wurden von Verbraucherverbänden erstattet.

Strategien gegen Rauchverbot

Die Gemeindeverwaltung von Albacete hat die Klagen der lokalen Gastronomie erhört und die Gebühren für die Aufstellung von Tischen und Stühlen im Freien um 90 Prozent gesenkt.
Auf diese Weise sollen die, wie es heißt, drastischen Einbußen seit Inkrafttreten des neuen Antirauchergesetzes am vergangenen 2.1.11 abgemildert werden. Die neue Verordnung soll von November bis März gelten.
Die Einnahmen im Gastronomiebereich seien nach Angaben der Betroffenen um 40 Prozent zurückgegangen. Der rauchenden Kundschaft müssen Sitzgelegenheiten im Freien angeboten werden, auch im Winter !
Dieses Beispiel macht sichtbar auch in anderen Gemeinden längst Schule.
Antje Kühn, red.


Neues Rauchergesetz Januar 2006

Rauchen und Saufen statt Sonne und Strand? Das soll jetzt vorbei sein.
Prohibido fumar!
Menschen auf der Straße, umnebelt von Wolken aus Zigarettenqualm – ein Szenario, das in Spanien wohl bald häufiger anzutreffen sein wird.
Seit dem 01.01.2006 gelten in ganz Spanien die neuen Rauchergesetze.
In einem Land, in dem Tabakprodukte noch billig sind und gut ein Fünftel der Bevölkerung dem Nikotin mehr oder minder verfallen ist existiert nun das härteste Anti-Raucher-Gesetz Europas.
Seit dem 1. Januar 2006 ist das Land gespalten in die Fraktion der Raucher und der Nichtraucher.
So ist nun das Rauchen in Bürogebäuden und bedingt in Gaststätten, aber auch in kulturellen Einrichtungen, Einkaufszentren und öffentlichen Verkehrsmitteln verboten. In fast allen Restaurants hängen Schilder, derzeit noch einfach auf Papier gedruckt, die das auf Nichtraucherbereiche hinweisen oder das Rauchen sogar ganz verbieten.
Teuer wird es auch, wenn man beim Rauchen am Arbeitsplatz erwischt wird.
Die Süchtigen selbst, die erwischt werden, müssen mit einem Bußgeld von 30 bis 600 Euro rechnen, ihre Arbeitgeber werden noch kräftiger zur Kasse gebeten. Ihnen drohen zwischen 601 und 10.000 Euro Strafe.
In der Gastronomie herrscht immer noch große Unsicherheit. Hieß es noch vor kurzem, dass die Anzahl der Plätze entscheidend dafür sei, ob das Rauchen erlaubt sei oder nicht, so dreht sich inzwischen alles um die Anzahl der Quadratmeter: Lokale über 100 Quadratmeter sind in Zukunft grundsätzlich rauchfrei, können aber Raucherzonen ausweisen.
Sicher ist jedoch, dass der Raucherbereich nicht mehr als 30 Prozent der gesamten Räumlichkeiten einnehmen darf, in Discos sogar nicht mehr als zehn Prozent.
Wir sind gespannt auf die Reaktionen, vor allem in den Sommermonaten, wenn die Touristen kommen…

 Anmerkung:  Diesen Artikel haben wir bewusst zu Ihrer Informtion stehen lassen. von einer liberalen Lösung zu einer radikalen Variante – könnte das Motto lauten. von 2006 – bis 2011

Susanne Hesse


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