Neuem Status Kataloniens fehlt Zustimmung der Bevölkerung

Die Mehrheit der spanischen Bevölkerung lehnt die Grundrechte der neuen Rechtsstellung Kataloniens ab, die kürzlich von politischen Repräsentanten im katalanischen Parlament befürwortet wurden. Dies ergab eine Umfrage der spanischen Tageszeitung „El Mundo“. Die neuen verfassungsrechtlichen Inhalte werden derzeit im Kongress diskutiert. Beachtlich ist hierbei auch die Ablehnung unter den Wählern der PSOE (Partida Socialista), welche zusammen mit der CiU (Partido Convergència i Unió) die Hauptverhandlungen zugunsten des verabschiedeten Textes führte.

Auf die Frage hin, ob der Begriff „Nation“ angewendet auf Katalonien auch in der Präambel verankert werden soll, drückten 58,8% ihre Ablehnung aus. Aufgerechnet auf die Wähler der Sozialisten sinkt die Zurückweisung jedoch auf 44,5% – gegenüber 35,8%, die die Autonome Region Kataloniens als „Nation“ anerkennen würden.

Unter den Anhängern der PP (Partido Popular) ist die Ablehnung geradezu überwältigend (84,8%), während die der IU (Partido Izquierda Unida) die einzigen sind, die mehrheitliche Zustimmung ausdrückten (55,5% gegenüber 31,2% negativen Stimmen).

Die größte negative Resonanz (80,2%) gab es auf die Idee, den Bürger Kataloniens unterschiedliche Rechte und Pflichten im Vergleich zum Rest der Spanier einzuräumen. Die Wähler der PP drückten hierbei fast Einstimmigkeit aus (97,2%), und auch die Anhänger der PSOE und IU sprachen sich zu großen Teilen dagegen aus (77,8%, bzw. 74,3%).

Die Anerkennung des Katalanischen als Pflicht, so wie es die neue Rechtsregelung vorschlägt, provozierte eine ähnliche Reaktion wie die vorangegangenen Vorschläge: 59,7% der Befragten sprachen sich dagegen aus.

20. Februar 2006


Kathleen Neumann