Vor einem Jahrzehnt war es noch so gut wie aussichtslos, eine halbwegs vernünftige Mietwohnung zu finden, die nicht nur als Ferienvermietung über die Sommermonate zur Verfügung stand. Man musste sich durchfragen – beim Bäcker, beim Metzger, unter den Kollegen, im Freundeskreis. Und dann, wenn man etwas Bezahlbares gefunden hatte, musste man sich in den meisten Fällen mit den recht altertümlichen Möbeln anfreunden, für eine gute Heizquelle im Winter sorgen und sich an die eigenwilligen, falls überhaupt vorhandenen Mietverträge gewöhnen.
Mietwohnungen suchen und finden
Jetzt ist die Situation anders. Leerstände in Neubauten, von Hypotheken gebeutelte und von Arbeitslosigkeit bedrohte Haus- und Wohnungsbesitzer suchen dringend Mieter. Oft kann man richtige Schnäppchen machen, wenn man weiß, wo man suchen muss. Wer in etwa weiß, wo er hingehen möchte, sollte einfach mal einen Bummel durch die Gegend machen. Kamera und Notizblock nicht vergessen, dann kann man, wenn man ein „Se alquila“ Schild entdeckt, ein Foto vom Gebäude und der Umgebung machen und sich die Telefnonnummer notieren. Natürlich kann man auch selber Gesuche schreiben und diese in Geschäften, an Straßenlaternen und anderen gut sichtbaren Plätzen oder vielleicht auch direkt in der Nähe eines interessanten Objektes anbringen oder in die Briefkästen werfen. Nachfragen ist auch stets eine gute Methode. Besonders in den kleinen, typischen Geschäften wie Bäcker, Metzger, Friseur, Zeitungsladen kennt man oft jemanden, der vielleicht einen Mieter sucht. Ansonsten gibt es natürlich das Internet. Eine erste Anlaufstelle ist z.B. die Seite Dauermiete/Langzeitmiete Costa Blanca Spanien. Deutschsprachige Seiten sind nach wie vor selten zu finden. Die meisten Anbieter haben sich auf die Ferienvermietung spezialisiert. Spanische Seiten finden Sie u.a. unter : www.idealista.com www.yaencontre.com www.fotocasa.es www.pisos.com
Versuchen Sie Fehler zu vermeide wenn Sie eine Mietwohnung suchen
Hat man das passende Objekt gefunden, sollte man beim Unterzeichnen eines Mietvertrages auf typische Fehler achten:
- Überprüfen Sie, ob der Vermieter auch tatsächlich der Eigentümer der Wohnung ist. Bei Schiedungs- oder Erbfällen beispielsweise kann es vorkommen, dass der Anbieter gar nicht mehr der (Haupt-) Eigentümer ist oder gar kein Recht hat, die Wohnung zu vermieten. Auch kann es sein, dass man von einem Dritten übers Ohr gehauen wird. Dieser zeigt die zur Zeit leer stehende Wohnung, knüpft dem zukünftigen Mieter die Kaution ab und verschwindet. Will der Mieter später einziehen, findet er plötzlich andere Mieter in „seiner“ Wohnung vor. Das Geld ist weg, die Wohnung besetzt, ärgerlich.
- Fallen eventuell Vermittlungsgebühren an ? Wenn man über eine Immobilien-Agentur oder ein Maklerbüro mietet, sollte man zuvor klären, ob eine Vermittlungsgebühr anfällt, die der Mieter oder Vermieter zahlen muss.
- Scheuen Sie sich nicht zu verhandeln. Wer nicht ein bißchen um den Mietpreis feilscht, ist selbst schuld. Wo wie sich der Markt entwickelt hat, sind viele Vermieter bereit, mit dem Preis ein wenig nach unten zu gehen, damit die Wohnung nicht länger leer steht. Wirkt der Mieter zuverlässig und solvent, kann er mit dem Vermieter auch kleine Ausbesserungen zu dessen Kosten aushandeln.
- Keinen mündlichen Mietvertrag machen.Sowohl ein schriftlicher wie ein mündlicher Mietvertrag haben in Spanien rechtlichen Bestand. Allerdings ist es bei einem mündlich abgeschlossenem Vertrag für beide Seiten sehr schwer, im Streitfall etwas zu beweisen. Häufiger Streitpunkt sind die Neben- oder Betriebskosten, von denen der Vermieter behaupten kann, sie gehen zu Lasten des Mieters, der Mieter widerrum kann sagen, dass ein niedriger Beitrag vereinbart war.
- Den Vertrag gründlich durchlesen. Für das Lesen des gesamten Mietvertrages sollte man sich Zeit lassen. Unklarheiten müssen geklärt werden, Mängel an Haus oder Wohnung sollten schriftlich festgehalten werden. Der Mieter sollte darauf achten, dass alle von ihm gewünschten Einzelheiten im Vertrag aufgeführt werden.
- Alle Seiten unterschreiben. Rechtsanwälte und Mietrechtsexperten empfehlen, alle Seiten des Mietvertrages zu unterschreiben, damit nichts entfernt oder hinzugefügt werden kann.
- Die Wohnung überprüfen und den Zustand vertraglich festhalten. Manche Mietwohnungen sind nicht mehr im besten Zustand. Ein Riss in der Wand. Boder oder Decke, angeschlagene Kacheln im Bad, verstopfte oder schlecht abfließende Rohre, uralte Elektroinstallationen oder Ähnliches sollte der Mieter, sofern er sich für die Wohnung entscheidet, unbedingt im Vertrag schriftlich erwähnen. Auch wer für welche Reparaturen aufkommt, sollte ausgemacht werden. Ansonsten kann der Vermieter später behaupten, der Mieter habe die Schäden verursacht, und sie auf dessen Kosten reparieren oder zum Anlass für eine Kündigung nehmen.
- Inventar auflisten. Über den Zustand der Wohnung sowie über das Mobiliar und die Elektrogeräte und deren Zustand sollte im Mietvertrag in einem Anhang ebenfalls berichtet werden. Es sollte klar ersichtlich sein, ob die Wohnung möbliert oder unmöbliert vermietet wird. Auch die Kücheneinrichtung sollte vollständig aufgezählt werden.
- Nichts für selbstverständlich ansehen, was nicht schriftlich festgehalten ist. Wer den Mietvertrag aufmerksam liest, wird immer auf Dinge stossen, die er misst. Weist er den Vermieter darauf hin, wiegelt dieser oft ab und sagt, dass das doch selbstverständlich sei. Nichts ist selbstverständlich! Wer auf Nummer sicher geht, hält alles schriftlich fest.
- Die Art der Bezahlung festlegen. Im Vertrag sollte auch stets erwähnt werden, wie die Zahlung der Miete erfolgt. Eine Überweisung auf das Konto des Vermieters ist die praktischste Form, allerdings kann der Vermieter gegen Quittung seine Miete auch in den ersten Tagen des Monats abholen.
- Neben- und Betriebskosten festhalten. Einige Wohnungen locken mit günstigen Preisen. Wenn man dann jedoch genau nachfragt, stellt man oft fest, dass der Vermieter zahlreiche Kosten auf den Mieter umlegt wie beispielsweise die Grundsteuer oder Gemeinschaftskosten, die Müllgebühren. Das Gesetz erlaubt es dem Vermieter , diese Kosten auf den Mieter umzulegen, deshalb sollte der Mieter dies vorher klären und sich über die auf ihn zukommenden Kosten im Klaren sein. In der Regel gehen Gas-, Wasser- und Stromkosten immer zu Lasten des Mieters.
- Keinen hohen oder langfristigen Bankaval akzeptieren. Mietnomaden, insolvente Mieter, davor fürchten sich Vermieter am meisten und verlangen von ihren neuen Mietern nicht slten einen Aval. Auf dieses bei der Bank hinterlegte Geld kann der Vermieter im Falle des Nicht – Zahlens seines Mieters zugreifen. Aber hier sollte der Mieter sich nicht auf sehr hohe Beträge oder lange Fristen über Jahre einlassen. Dann ist es besser, sich nach anderem Objekt zumzusehen.
- Keine hohe Vorauszahlungen. Wer eine Wohnung unbedingt haben möchte, zahlt oft mehrere Monatsmieten im Voraus. Ist die finanzielle Situation gut, mag das okay sein. Ansonten sollte man hohe Vorauszahlungen vermeiden, möglicherweise fehlt das Geld sonst anderswo.
- Tierhaltung vorher abklären. Viele Mieter kommen mit Hund oder Katze daher. Auch hier muss unbedingt geklärt werden, ob der Vermieter die Tierhaltung erlaubt. Und selbst wenn sie seitens des Vermieters erlaubt ist, kann sie gegen die Regeln der Eigentümergemeinschaft verstoßen, sodass man auch diese vorher prüfen sollte.
Ich kenne mich im spanischen Immobilen-und Mietrecht ganz gut aus.
Ich hatte in den 90er Jahren mit meiner Frau selbst Eigentum in Spanien.
Früher gab es so gut wie keine Mietwohnungen. Das hat sich aber nach der
Krise 2008 grundlegend geändert.
Es stimmt, das man beim mieten eines Objektes immer Vorsicht walten lassen sollte.
Die Spanier sind in ihrer Rechtsauffassung nicht so korrekt wie wir Deutschen.
Sie nehmen das mit der Ehrlichkeit nicht so genau.
Es sind halt alles kleine Schlitzohren.
In den frühen 60er Jahren, konnte man ein Haus oder eine Wohnung ohne Notar und Vertrag kaufen und verkaufen. Ein Hinweis auf einem Bierdeckel galt schon als Kaufvertrag.
Auch sollte man ein wenig spanisch sprechen.
Wenn der Vermieter merkt, das man seine Sprache versteht, wird er direkt freundlicher
und geht auf viele Wünsche ein.
Ansonsten hat man eigentlich keine großen Probleme sich als Ausländer /Deutscher)
eine Wohnung zu mieten.
Da die meisten Wohnung in vielen Fällen möbliert sind, fallen auch die Kosten eines Umzugs in Spanien weg.
Nur wer seinen Haushalt in Deutschland auflöst und mit seinen Möbeln nach Spanien
umzieht, muss mit erheblichen Umzugskosten rechnen. Da kommen, je nach Umfang
schnell mehrere Tausend EURO zusammen.
Wenn es die finanzielle Situation nicht zulässt, teuere Mieten zu bezahlen, sollte man nach Möglichkeit die direkten Küstenorte wie Marbella, Malaga, Estepona usw. meiden.
Schon ein paar Kilometer Landeinwärts sind die Mieten viel Preiswerter.
Man kann dort schon für 3-500.00€ eine drei bis 4 Zimmerwohnung mieten, incl. Möbel
usw.
Wichtig ist auch die Mobilität.
Ein Auto ist unbedingt nötig, denn die täglichen Bedürfnisse und Behördengänge sind nicht so einfach zu erledigen wie in Deutschland.
Es fahren zwar Busse.Aber die sind nur für evtl. längere Strecken zu benutzen und pünktlich sind sie auch nicht immer.
Ansonsten kann man in Spanien als Rentner ganz gut leben. Auch die Menschen sind sehr
freundlich und hilfsbereit.
Also, nichts wie hin – „Asta la vista Baby“!!