Kanarischer Bischof soll seine Äußerung zurücknehmen…

Vor den Parlamentswahlen am 9. März in Spanien scheint sich der Konflikt zwischen Regierung und katholischer Kirche um die Familienpolitik zu zuspitzen. Die regierenden Sozialisten haben gestern die Spanische Bischofskonferenz aufgefordert, ihre provokativen Äußerungen zurückzunehmen. Mehrere Mitglieder der katholischen Kirche hatten der amtierenden Regierung von Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero am Sonntag bei einem Treffen vorgeworfen, mit ihrer Politik den Fortbestand der Familie in Spanien zu gefährden.
Sozialisten-Sprecher Jose Blanco wirft der spanischen Kirche vor, mit ihrem Verhalten nur wenige Monate vor den Parlamentswahlen Propaganda für die konservative Volkspartei zu betreiben. Am Sonntag hatten Vertreter mehrerer Organisationen und der Amtskirche für den Schutz der traditionellen christlichen Familie demonstriert. Auf den Kanarischen Inseln hatte sich Bischof Bernado Alvarez diskriminierend über Schwule und Lesben geäußert. Laut Alvarez seien Homosexuelle ebenso krank wie Päderasten, also Kinderschänder. Auch schade die Homosexualität der Gesellschaft, und, so Alvarez wörtlich „wir werden dafür bezahlen müssen“. Die meisten Homosexuellen leben ihre sexuelle Neigung aus wie eine Sucht, kritisierte der Bischof weiter.
Justizminister Mariano Fernández-Bermejo hatte in Madrid erklärt, der „Nationalkatholizismus“ habe sich in Gestalt von reaktionären Kräften der Kirchenhierarchie in den Wahlkampf eingeschaltet. Der Vizeparteichef der Sozialisten, José Blanco, spricht von einem „bislang ungekannten Angriff der Kirche auf die demokratischen Institutionen“ Spaniens. „Wir werden aber keinen Schritt weichen und uns weiter dafür einsetzen, dass die Bürger mehr Freiheiten und Rechte bekommen“, so Blanco in einem Interview.

Quelle:  megawelle.com/Nachrichten

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