Immer mehr Deutsche wandern aus

Mehr als 150.000 Bundesbürger suchen Jahr für Jahr ihr Glück im Ausland

Die Wunschliste sieht derzeit ein wenig anders aus, als viele Jahre zuvor. Ganz oben auf der Länderliste der Fortzügler, wie die Auswanderer im Behördenjargon heissen, leigen nach wie vor die Vereinigten Staaten, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Etwa 13.000 Deutsche fanden dort im vergangenen Jahr ein neues Zuhause. Immer beliebter wird aber auch das europäische Ausland, allen voran die Schweiz, gefolgt von Polen, Österreich und den skandinavischen Ländern.

Hauptgrund für den Drang das Glück in der Ferne zu suchen: Selbst ausgezeichnete Akademiker und Top-Handwerker finden in Deutschland immer seltener einen angemessen Job. Deutsche Arbeitskräfte sind im Ausland besonders beliebt. Sie gelten als besonders ausgebildet und qualifiziert, stehen im Ruf, hoch motiviert zu sein.

Laut einer OECD-Studie verliert kein anderes Land in Europa so viele Akademiker an andere Industrienationen wie die Bundesrepublik Deutschland. Wird diese Entwicklung nicht gestoppt, ist Deutschlands Zukunft in Gefahr, warnen Wirtschaftsexperten.

Doch nicht allein Arbeitssuchende kehren ihrem Heimatland den Rücken. Auch immer mehr Ruheständler brechen in der alten Heimat ihre Ziele ab. Sie zieht es in die von der Sonne verwöhnten Orte, die sie im Urlaub kennen und lieben gelernt haben. Ganz hoch im Kurs liegen Mallorca, Teneriffa sowie das spanische Festland!

Rita Mayers, 21.11.2006