Gesetzliche Krankenversicherung

Ist man spanischer Staatsbürger, arbeitet in Spanien oder bezieht Rente, muss man sich über den Staat krankenversichern. Als Angestellter übernimmt der Arbeitgeber die Anmeldung bei der „Seguridad Social“, die für ganz Spanien geltenden Krankenkasse. Nach der Anmeldung versendet die Seguridad Social eine Aufnahmebescheinigung an den Arbeitnehmer. Es handelt sich hierbei um eine kleine Karte, die zu Ausstellung der Krankenkarte (Tarjeta SIP) berechtigt. Diese SIP ist im Gesundheitszentrum erhältlich. Zusammen mit ihr bekommt man einen Hausarzt zugewiesen. Bei Beschwerden muss man sich zuerst an diesen wenden. Wartezeiten für Termine sind üblich. Auch wenn offensichtlich ein Spezialist notwendig ist, muss zuerst der Hausarzt konsultiert werden. Dieser überweist dann an den notwendigen Spezialisten. Ausnahmen sind Augenärzte.

Rentner müssen noch einen Weg mehr gehen. Im „Instituto Nacional de la Seguridad Social“ müssen sie sich eine Bestätgung als Zugang zum Gesundheitswesen abholen. Mit dieser gehen sie dann zur „Tesoria General de la Seguridad Social“. Dann läuft alles weiter wie oben beschrieben.

Bei Notfällen kann man sich ohne Konsultierung des Hausarztes an die Notaufnahme wenden. Ist man längere Zeit in einer anderen Region, ist es auch erlaubt einen anderen Arzt als den Hausarzt aufzusuchen.

In Spanien sind lange Wartezeiten die Regel. Auf Operationen wartet man oft mehrere Monate. Dieser Umstand treibt viele Patienten zu Privatärzten. Diese müssen allerdings aus eigener Tasche bezahlt werden.Das Thema der Krankenversicherungen in Spanien ist sehr komplex und bedarf wegen der Wichtigkeit der Versicherung und der Langfristigkeit der Verträge der eingehenden Erläuterung. Zur Desorientierung der Verbraucher tragen die oft verwirrenden und auch falschen Werbeaussagen bei. Angesprochen auf eine besonders krasse Falschaussage in einer Anzeige, antwortete ein deutscher Vermittler, dass dies nun einmal nur Werbung sei, in dessen Rahmen nicht alles wahr sein kann. Schon deshalb ist eine eingehende Abhandlung des Themas für den Residenten und den Langzeiturlauber wichtig.

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