Papa Ratzi gegen Homo-Ehe
„Bis dass der Tod euch scheidet!“ Nur, dass danach nicht die Braut geküsst wird, sondern der Bräutigam. Einer der beiden Anwesenden. In Zukunft soll gerade im traditionell katholischen Spanien die Eheschließung zwischen Homosexuellen erlaubt sein. Und nicht nur das. Den Schwulen und Lesben soll auch das Recht der Kinderadoption zugestanden werden.
Dieser Beschluss wurde am 21.04.2005 vom spanischen Parlament getroffen. 183 Mitglieder des Unterhauses stimmten dem neuen Gesetz zu. 136 waren dagegen. Sechs konnten sich nicht entscheiden und enthielten sich.
Waren diese Sechs so hin- und hergerissen wie die spanische Politiklandschaft nach dem Beschluss? Die regierenden Sozialdemokraten sprechen sich für die Homo-Ehe aus, während die konservative Volkspartei sich heftig gegen das neue Gesetz wehrt.
Ihr Sprecher Eduardo Zaplana betonte, seine Partei sei für eingetragene Partnerschaften der Schwulen und Lesben, "aber eine jahrhundertealte Einrichtung wie die Ehe, die so fundamental für die Gestaltung unserer Gesellschaft ist, muss nicht auch für Homosexuelle gelten." Ungeachtet des Widerstandes soll das Gesetz dennoch in diesem Sommer in Kraft treten.
Spanien springt mit dieser und weiteren Neuerungen über seinen vatikanischen Schatten. Express-Scheidungen sollen möglich sein und der Religionsunterricht in den Schulen nicht mehr das wichtigste Fach. Bisher waren Homo-Ehen und Adoptionen nur in den als fortschrittlich bekannten Niederlanden erlaubt. In Belgien dürfen Schwule heiraten, aber keine Kinder aufziehen und eine amtliche Eintragung ist in Deutschland und in den skandinavischen Ländern möglich.
Unser neuer Papa Ratzi Benedikt XVI. ist geschockt. Das Lieblingsland seines Vorgängers wendet sich gegen den Vatikan und die päpstlichen Homosexuellen-Theorien. Doch nicht nur der Papst spricht sich gegen die Reform aus.
Auch eine Etage tiefer, auf Kardinals- und Bischofebene wird diskutiert. Doch findet hier wirklich ein Meinungsaustausch statt oder werfen die katholischen Kirchenmänner mit Statements um sich, die eigentlich in die Zeit des tiefsten Mittelalters gehören? Die spanische Bischofskonferenz nannte den Beschluss noch recht liebevoll einen „Irrtum“.
Der Bischof von Castellon Juan Antonio Reig Pla äußert sich schon deutlicher. Ein Katholik habe „erst Gott und dann den Menschen zu gehorchen“. Der Kardinal im Ruhestand von Barcelona Ricardo Maria Carles setzt jedoch dem ganzen die Krone auf. Mit seiner Schlussfolgerung „Wenn das Gesetz vor dem Gewissen kommt, dann führt das nach Auschwitz.“, nimmt er uns verbal und geistig mit auf eine Reise in das nationalsozialistische Deutschland, das Papst Benedikt der Gute ja eigentlich zu Genüge kennen sollte.
Für viele Schwule und Lesben ist Spaniens Zapatero der Mann des Jahres. Seine Entscheidungen werden mit „Viva Zapatero!“ begleitet, und das bis nach Deutschland. Allerdings muss den Homosexuellen auch klar sein, dass die katholische Kirche sich nicht von einer Sekunde zur nächsten grundlegend verändern wird. Genauso wenig wie von einem Papst zum nächsten.
Dieser Beschluss wurde am 21.04.2005 vom spanischen Parlament getroffen. 183 Mitglieder des Unterhauses stimmten dem neuen Gesetz zu. 136 waren dagegen. Sechs konnten sich nicht entscheiden und enthielten sich.
Waren diese Sechs so hin- und hergerissen wie die spanische Politiklandschaft nach dem Beschluss? Die regierenden Sozialdemokraten sprechen sich für die Homo-Ehe aus, während die konservative Volkspartei sich heftig gegen das neue Gesetz wehrt.
Ihr Sprecher Eduardo Zaplana betonte, seine Partei sei für eingetragene Partnerschaften der Schwulen und Lesben, "aber eine jahrhundertealte Einrichtung wie die Ehe, die so fundamental für die Gestaltung unserer Gesellschaft ist, muss nicht auch für Homosexuelle gelten." Ungeachtet des Widerstandes soll das Gesetz dennoch in diesem Sommer in Kraft treten.
Spanien springt mit dieser und weiteren Neuerungen über seinen vatikanischen Schatten. Express-Scheidungen sollen möglich sein und der Religionsunterricht in den Schulen nicht mehr das wichtigste Fach. Bisher waren Homo-Ehen und Adoptionen nur in den als fortschrittlich bekannten Niederlanden erlaubt. In Belgien dürfen Schwule heiraten, aber keine Kinder aufziehen und eine amtliche Eintragung ist in Deutschland und in den skandinavischen Ländern möglich.
Unser neuer Papa Ratzi Benedikt XVI. ist geschockt. Das Lieblingsland seines Vorgängers wendet sich gegen den Vatikan und die päpstlichen Homosexuellen-Theorien. Doch nicht nur der Papst spricht sich gegen die Reform aus.
Auch eine Etage tiefer, auf Kardinals- und Bischofebene wird diskutiert. Doch findet hier wirklich ein Meinungsaustausch statt oder werfen die katholischen Kirchenmänner mit Statements um sich, die eigentlich in die Zeit des tiefsten Mittelalters gehören? Die spanische Bischofskonferenz nannte den Beschluss noch recht liebevoll einen „Irrtum“.
Der Bischof von Castellon Juan Antonio Reig Pla äußert sich schon deutlicher. Ein Katholik habe „erst Gott und dann den Menschen zu gehorchen“. Der Kardinal im Ruhestand von Barcelona Ricardo Maria Carles setzt jedoch dem ganzen die Krone auf. Mit seiner Schlussfolgerung „Wenn das Gesetz vor dem Gewissen kommt, dann führt das nach Auschwitz.“, nimmt er uns verbal und geistig mit auf eine Reise in das nationalsozialistische Deutschland, das Papst Benedikt der Gute ja eigentlich zu Genüge kennen sollte.
Für viele Schwule und Lesben ist Spaniens Zapatero der Mann des Jahres. Seine Entscheidungen werden mit „Viva Zapatero!“ begleitet, und das bis nach Deutschland. Allerdings muss den Homosexuellen auch klar sein, dass die katholische Kirche sich nicht von einer Sekunde zur nächsten grundlegend verändern wird. Genauso wenig wie von einem Papst zum nächsten.
02.05.2005 / red: Febr. 2011
Rebecca Goerke,
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