Extremadura

Spaniens flächenmäßig größte Provinzen Badajoz und Cáceres bilden die 41062 km² große Region Extremadura.

Mit knapp 1,1 Mio Einwohnern (ca. 26 Einw./km²) ist Extremadura spärlich besiedelt, einzelne Landstriche gar fast entvölkert. Mérida, einst römische Provinzmetropole, ist die Hauptstadt der 1983 gebildeten Comunidad Autonoma.
Minifundien und Großgrundbesitz, letzterer hervorgegangen aus den Domänen der zu Reconquista-Zeiten mächtigen Ritterorden, leben nebeneinander fort. So gibt es Kleinbauern, die der Versuchung zu emigrieren widerstanden, Tagelöhner, die einst auf den Dorfplätzen ihre Arbeitskraft zu Markte trugen und noch heute einen Großteil des Jahres auf die ländliche Arbeitslosenunterstützung  angewiesen sind.
Es gibt nur eine hauchdünne Oberschicht, die mit der Regionalregierung im Clinch liegt. Ihnen droht die Enteignung, weil sie ihre Ländereien zu nichts als exklusiven Jagdorgien nutzen.
Das wirtschaftliche Panorama ist kontrastlos trüb. Landwirtschaftlich und wenige, meist mit dem Boden verbundene Industrien, sowie geringfügig Bergbau. Und Energie: Über 30 Wasserkraftwerke, ein Atomkraftwerk.
Die Region exportiert wenig mehr als Agrarprodukte und Elektrizität. Nach Andalusien hat Extremadura die zweithöchste Arbeitslosigkeit – von der rund 50% aller Frauen unter 25 Jahren betroffen sind.
Jeder neunte Extremeno kann nicht lesen und schreiben. Zum nächsten Krankenhauszentrum müssen Bewohner mancher Dörfer über 100 km zurücklegen.
Vom Pro-Kopf Einkommen her ist Extremadura nicht nur Schlusslicht Spaniens. Die EG Kommission wies sie 1987 als drittärmste Region von insgesamt 160 der Zwölfer-Gemeinschaft aus.
Zum 500. Jahrestag der Entdeckung  Amerikas bemühte sich die Regierung, Aufbruchstimmung zu erzeugen. Unterdessen fließen heute EG-Gelder in den Straßenbau, die Landwirtschaft, die berufliche Bildung – unabdingbare Voraussetzung für Extremaduras Modernisierung.
Der regionale „Beschäftigungsplan Extremadura“ sieht Prämien für die Schaffung von Arbeitsplätzen vor. Die Regionalregierung verspricht Kindergärten, Schwimmbäder, Sportplätze. Extremadura kann hoffen.
Seit einigen Jahren zählen die Wachstumsraten von Industrie wie auch Landwirtschaft zu den höchsten ganz Spaniens. Doch noch bleibt ein weiter Weg, um auch nur Spaniens zweitärmste Region Andalusien einzuholen.

Wirtschaftswachstum

Im Moment erlebt die Extremadura ein überdurchschnittliches Wachstum. Deshalb werden vor allem in Tourismus und Handel neue Möglichkeiten entwickelt, den Markt zu stärken und auszubauen. Besonders im Tourismus wuchs die Nachfrage erheblich an.
Neben dem Dienstleistungssektor gibt es in der Extremadura ungefähr 8000 Industriebetriebe, hauptsächlich kleine, mittelständische Unternehmen. Die wichtigsten Industriezweige sind energie, Landwirtschaft, Kork, Stein, Schmuck, Textilien und Maschinenbau.
Der landwirtschaftliche Anbau setzt auf Bio. Der wichtigste Handelspartner der Extremadura ist das Nachbarland Portugal.
Vorne liegt die Extremadura im Energiesektor. Die Entwicklung und der Bau von Stauseen und Talsperren führt zu einer stabilien Nutzung der Wasserkapazität. Es wird sogar mehr Energie gewonnen, als für die eigene Region notwendig wäre.
Weiterhin wird an der Nutzung von Biomassen- Wind – und Sonnenenergie geforscht und gearbeitet.
Die nördliche Region der Extremadura ist wasserreich und fruchtbar. Hier werden Kiwis, Feigen, Sonnenblumen, Kirschen, Paprika und Zitronen angebaut.
Südlich des Tajo beginnt das trockene Land. Hier , in der Dehesa, stehen viele Kork- und Steineichen, aus denen hauptsächlich Korken für Weinflaschen hergestellt werden. Hier lebt das schwarze iberische Schwein, das sich hauptsächlich von Eichen ernährt. Es liefert den berühmten Jamon Iberico.
Auf den flachgründigen, nährstoffarmen Boden wird zudem Wein angebaut.

Das „andere“ Spanien – die Extremadura

Wenn Sie einmal das „andere“ Spanien suchen, denken Sie an die Extremadura. Weit weg von den Stränden, vom Massentourismus und dem hektischen Treiben unberührt, finden Sie hier im Westen Spaniens, kurz vor der Grenze Portugals, diese wunderschöne und einmalige Region.
Üppige Wiesen ziehen sich kilometerlang über flache Hügel. Knorrige Steineichen bedecken weite Flächen. Seit 10.000 Jahren züchten die Bewohner der Extremadura Eichen und pflanzen sie auf ihre Weiden, um den Boden vor Erosion zu bewahren und die Eicheln für sich als Nahrungsmittel und ebenso für die Tiere zu nutzen.  Mastanlagen werden sie hier keine finden!  Rinderherden weiden unter dem Schatten der Eichen.
Die berühmten iberischen Schweine haben hier ihren Lebensraum gefunden. Sie leben bekanntermaßen in den Eichenhainen, ebenso wie die Kühe, Schafe und Ziegen.  Das freie Leben der Tiere hat hier Tradition. Seit vielen Jahrhunderten überwintern Schafe und Kühe im milden Klima der Extremadura.
Die Kulturlandschaft der Extremadura ist eines der wichtigsten Naturreservoirs des Kontinents. Die Region ist bis heute von industriellen Anlagen verschont geblieben. Sie finden hier trotzdem spezielle Schutzgebiete, wie den Naturpark Monfragüe im Norden der Extremadura.  Durch ein schroffes Felsbett windet sich der Fluss Tajo, dessen Ufer von Eichenwäldern flankiert werden.
Im Winter bietet sich ein weiteres Schauspiel. Hier überwintern 300.000 Millionen Zugvögel. Darunter u.a. zehntausende von Kranichen.
Die Küche ist üppig und deftig. Schwerpunkt: Fleisch. Vegetarier tun sich hier etwas schwer. Ein international bekanntes Produkt ist natürlich der Jamon Iberico. Der luftgetrocknete iberische Schinken.
Weitere Informationen zur Extremadura erhalten Sie über das Spanische Fremdenverkehrsamt in Frankfurt.   Zu erreichen unter www.spain.info
Extremadura – Die offizielle Website der Region

Städte und Dörfer in der Extremadura

Die Extremadura als Region alleine ist schon sehenswert. Sie unterscheidt sich erheblich von den anderen Regionen der Iberischen Halbinsel.
War diese Region jahrzehntelang vom Tourismus ignoriert, so hat sich das glücklicherweise in den letzten Jahren doch erheblich geändert.  Die Extremadura überzeugt durch eine gute Infrakstruktur, durch kontentinentales Klima, viele interessante Sehenswürdigkeiten und lukullische Genüsse.
Sehenswert sind die weißen Dörfer, die Silberstrasse, das Jerte-Tal und die Gartenlandschaft La Vera, um nur einige zu nennen.
Informationen über die wichtigsten Städte und Dörfer der Extermadura:

Weitere Sehenswürdigkeiten der Extremadura:

Gleich welches Ziel Sie sich auserkoren haben, Sie finden überall gute und durchaus auch sehr gute Unterkünfte.  Es gibt viele kleine Ansiedlungen, Dörfchen und Städtchen, die in unserer Aufzählung fehlen, die aber an Ihrem Weg liegen, machen Sie einen Abstecher und geniessen Sie das urwüchsige Spanien.
Ein Urlaub in der Extremadura  ist ein Erlebnis der besonderen Art.  Es gibt, Sie werden es kaum glauben, mittlerweile viele Deutsche, die sich in diese Region verliebt haben und dort mit Begeisterung und gerne leben und ihren Geschäften nachgehen oder einfach ihr Leben geniessen. Tun Sie es auch !   Angeln auf dem Alcantara-See !  Ein Highlight für Angler, das wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.
Im Tajo-Flussgebiet liegen die Stauseen von Valdecañas, Torrejón-Tajo, Alcántara und Gabriel y Galán. Die wichtigsten Stauseen im Guadiana-Flussgebiet sind die von Cíjara, Puerto Peña (García Sola), Orellana und La Serena. Der La Serena-Stausee des Flusses Zújar ist der größte Stausee Spaniens.