Das Haustier im Gepäck – Reisen mit dem Hund, per Flugzeug, Schiff und Auto

Das Haustier im Gepäck – Reisen mit dem Hund
Die schönsten Wochen des Jahres mit dem Vierbeiner zu verbringen, ist der Wunsch vieler Hundebesitzer. Bevor die Reise mit Bello jedoch starten kann, gibt es einiges zu regeln, damit Hund und Herrchen einen stressfreien Urlaub erleben. Wie wird die Anreise sicher und hundefreundlich? Welche Ausweise müssen mit? Welche Einreise-Bestimmungen gelten für mein Urlaubsland?

1.  Die Anreise- Freie Fahrt für Bello?

Schon auf der Anreise entscheidet sich, ob der Urlaub mit dem Hund zu einem schönen und stressfreien Erlebnis wird. Ob mit dem Auto, per Zug oder auf dem Schiff: Die Transportbedingungen und Sicherheitsbestimmungen sind je nach Verkehrsmittel sehr unterschiedlich

Alle anschnallen: Hunde im Auto

Bevor die Wahl auf eine Anreise mit dem PKW fällt empfiehlt es sich, die Reisetauglichkeit des Tieres vor Urlaubsantritt durch Probefahrten zu testen. Nicht alle Hunde vertragen Autofahrten, in machen Fällen können jedoch vom Tierarzt verschriebene Reisetabletten helfen.
Die Sicherheit von Mensch und Tier steht bei der Autofahrt natürlich ganz oben: In Deutschland und vielen anderen Staaten gelten Sicherheitsregeln für Hunde im Auto, die den Schutz des Tieres durch Gitter, Netze oder Gurte vorschreiben. Reist der Hund im Kofferraum, muss das Auto beispielsweise über ein festes Trenngitter oder ein stabiles Abtrennungs-Netz verfügen. Alle Hunde sollten angeschnallt sein, am besten mit einem speziellen Geschirr und Haustier-Gurten. Für kleinere Hunde haben sich zudem Transportboxen hinter der Rückbank oder im Fußraum hinter den Vordersitzen bewährt. Neben geeigneten Sicherheitsvorkehrungen sorgen regelmäßige Pausen und ein ausreichender Trinkwasser-Vorrat im Auto für das Wohlergehen des Hundes auf Reisen.

Die Zugfahrt: Bello in der Bahn   

Die Bahngesellschaften verschiedener Länder haben unterschiedliche Regelungen zum Transport von Hunden. Innerhalb Deutschlands ist die Mitnahme von Hunden in der Bahn generell erlaubt. Fahrkarten für den Vierbeiner können allerdings nicht online gebucht werden, und auch eine Sitzplatzreservierung für Bello ist nicht möglich. Die Fahrtkosten sind je nach Größe des Tieres unterschiedlich: Ein großer Hund, der nicht als „Handgepäck“ transportiert werden kann, zahlt den Preis für eine Kinderfahrkarte. Kleine Hunde bis Katzen-Größe reisen in einem Transportbehälter kostenfrei. Bei Reisen ins Ausland fällt jedoch für Hunde jeder Größe der Preis für eine Kinderfahrkarte an. Leine und Maulkorb sollen generell mitgenommen werden und sind bei größeren Hunden sogar Pflicht. Eine Ausnahme bilden hierbei Blinden- und Begleithunde.
Besonders bequem ist es für  Hund und Herrchen, nachts zu reisen, da die Bahnen dann meist leerer sind und der Hund die Anfahrt verschlafen kann. Für Nachtzüge und Autozüge gelten jedoch besondere Bedingungen, und meist ist das Reisen mit dem Hund im Schlafwagen nur bei Buchung eines kompletten Abteils möglich.
Im Ausland sind die Bahnreisebedingungen zwar unterschiedlich, innerhalb Europas dürfen Haustiere jedoch häufig mitgenommen werden. Wie in Deutschland zahlen große Hunde dann meist den halben Erwachsenen-Fahrpreis, während kleine Vierbeiner kostenlos mitfahren.

Im Flugzeug: Der fliegende Vierbeiner
Wer Bello lange Fahrzeiten ersparen möchte hat die Möglichkeit, den Hund im Flugzeug mitzunehmen. Je nach Fluggesellschaft sind die Transportbedingungen und Preise jedoch sehr unterschiedlich: Teilweise wird der Hund mit dem Freigepäck „verrechnet“, teils gelten die Übergepäck-Tarife. Air Berlin beispielsweise befördert Hunde, die mit Transportbox maximal sechs Kilogramm wiegen, für 20 Euro pro Strecke im Passagierraum. Ausschließlich im Laderaum mitfliegen dürfen Tiere über sechs Kilogramm, die 30 Euro pro Strecke kosten. Manche Fluggesellschaften wie Easyjet und Ryanair transportieren ausschließlich Blindenhunde, während Lufthansa die Transportbedingungen jeweils auf Nachfrage mitteilt. Grundsätzlich sollte sich Herrchen vor der der Flugbuchung bei der entsprechenden Airline nach den Transportbedingungen für Hunde erkundigen.
Um den Hund an die unbekannte Reisebox zu gewöhnen, empfiehlt es sich zudem, rechtzeitig vor der Reise den Transportbehälter bei der Fluggesellschaft zu kaufen und mit nach Hause zu nehmen. Mit dem Lieblingsfutter oder Spielzeug in der Box wird der Hund die neue Reiseausstattung schnell akzeptieren.

Kapitän Hund auf dem Schiff

Auch mit dem Schiff können Hunde auf große Reise gehen: Bei Fährüberfahrten sind die Transportregelungen ebenfalls unterschiedlich: Auf fast allen Fähren nach Skandinavien können Hunde mitgenommen werden. Der Besitzer darf meist selbst entscheiden, ob er den Hund mit an Deck nehmen möchte oder den Vierbeiner in der Box im Auto unterbringt. Die meisten Mittelmeer-Fährgesellschaften transportieren ebenfalls Hunde, erlauben jedoch häufig keine Vierbeiner an Deck.   
Auf Kreuzfahrtschiffen sind Hunde hingegen so gut wie nie zugelassen. Eine der wenigen Ausnahmen bildet die „QUEEN MARY 2“ der Cunard Line, auf deren Transatlantik-Passagen zwischen Southampton und New York die Vierbeiner in einer Spezialbox mitgenommen werden können.
Wesentlich hundefreundlicher als eine Kreuzfahrt ist ohnehin ein Hausbooturlaub mit dem Hund, bei dem Herrchen selbst bestimmen kann, wann der nächste Landgang ansteht.

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2.  Einreise-Bestimmungen: Ausnahmen sind die Regel

Wohin die Reise mit dem vierbeinigen Freund tatsächlich geht, ist nicht nur vom Wunsch-Urlaubsziel, sondern auch von den Einreisebestimmungen abhängig.

Als Erstes darf jedoch unabgängig vom Reiseland der Besuch beim Tierarzt mit Gesundheitscheck und Impfungen nicht fehlen. Welche Ausweise und Ausstattung das Tier im Urlaub benötigt, ist je nach Urlaubsland sehr unterschiedlich. Generell muss innerhalb der EU-Länder ein Heimtierpass mitgeführt werden, der vom Tierarzt ausgestellt wurde und eine gültige Tollwutimpfung bescheinigt. Auch ein Mikrochip zur Erkennung des Tieres ist in vielen Ländern Vorschrift.
Kompliziertere Sonderregelungen gelten in Schweden, Irland, Malta und Großbritannien. Wer beispielsweise mit dem Hund nach England einreisen will, muss langfristig planen: Nach einem vorgeschriebenen Tollwut-Test müssen sechs Monate Wartezeit vergehen, bevor das Tier ins Land mitgeführt werden darf. Bei Reisen in die USA ist ein Gesundheitszeugnis für den Hund notwendig, das auf Menschen übertragbare Krankheiten ausschließt.

Doch nicht nur die Gesundheit des Tieres spielt bei der Einreise eine Rolle: In einigen Ländern besteht eine Leinen- oder Maulkorb-Pflicht. Selbst innerhalb Deutschlands gibt es diesbezüglich in jedem Bundesland andere Vorschriften.

Da die Einreise-Regelungen der Länder so unterschiedlich sind und sich schnell ändern können, ist zu empfehlen, sich rechtzeitig beim Tierarzt, der Botschaft des jeweiligen Reiselandes, dem Deutschen Grünen Kreuz oder dem zuständigen Fremdenverkehrsamt über die aktuellen Bestimmungen zu erkundigen.

3.  Hundefreundliche Unterkunft gesucht

Wenn die Anreise geplant und die Einreise geregelt ist, bleibt immer noch eine Frage offen: Wo können Hund und Herrchen im Urlaubsland am besten wohnen? Lassen Hotels die vierbeinigen Freunde überhaupt zu, und wann darf Bello mit auf den Campingplatz?

Hotels für vier Pfoten

In Deutschland werden Hunde mittlerweile in vielen Hotels akzeptiert. Besonders hundefreundliche Anlagen weisen meist schon in der Hotelbeschreibung darauf hin, dass Vierbeiner willkommen sind. Ist kein Hinweis vorhanden, empfiehlt sich die persönliche Nachfrage, denn oft wird individuell entschieden, ob der Hund mitkommen darf. In der Nebensaison sind die Chancen auf eine Zusage grundsätzlich höher. Häufig werden für die Hotelübernachtung des Hundes Aufschläge berechnet, und pro Tag entstehen im Schnitt zusätzliche Kosten von etwa fünf bis zehn Euro. Auch wenn der Hund mit auf das Zimmer darf, sind Tiere im Speisesaal oder an der Bar generell nicht erlaubt.
Hundefreundliche Hotels sind beispielsweise auch über die Kleinanzeigen in  Tierzeitschriften zu finden.

Viel Freiraum im Ferienhaus
Für hundefreundliche Ferienhäuser oder -wohnungen gelten ähnliche Bedingungen, wie für Hotelübernachtungen. Wenn der Hund mitgenommen werden darf, fallen meist zusätzliche Kosten für die Reinigung der Unterkunft an.
Der Vorteil gegenüber Hotels ist der eigene Garten vieler Ferienhäuser, in dem der Hund frei herumtoben kann.
Innerhalb Deutschlands und Europas ist die Anzahl der hundegeeigneten Ferienhäuser relativ groß. Besonders Dänemark, Belgien und die Niederlande gelten als hundefreundliche Reiseländer mit einer großen Auswahl an Unterkünften. Diese Länder verfügen meist auch über weitläufige Strandabschnitte, an denen Hunde – zumindest in der Nebensaison – frei herumlaufen dürfen. Wichtig für einen Strandbesuch mit dem Vierbeiner: Denken Sie an ausreichend Flüssigkeit und ein schattiges Plätzchen.

Alternative Campingplatz

Auch für Campingplätze gibt es keine generelle Regelung, die Hunden den Zutritt erlaubt oder verbietet. Daher empfiehlt es sich, die Mitnahmemöglichkeiten von Hunden auf europäischen Zeltplätzen aus den jährlich erscheinenden Campingführern zu entnehmen oder vorab vor Ort zu erfragen.
Auf den meisten Campingplätzen gilt eine grundsätzliche Leinenpflicht für alle Hunde. Beim Aufenthalt auf dem Platz sollte der Hund entweder mit einer 5- 10 Meter lange Leine am Wohnmobil festgemacht werden oder innerhalb mobiler Zäune frei laufen können.

Quelle: smavel.com/index.php?aid=400-2