Berg- und Talfahrt auf dem Tabakpreismarkt

Nach der unerwarteten Preissenkung der Zigarettenmarken Marlboro und Chesterfield durch den Tabakkonzern Philip Morris Ende Januar 2006, welche sowohl Auslöser für einen Preiskrieg auf dem spanischen Zigarettenmarkt war, als auch eine erneute Erhöhung der Tabaksteuern provozierte, hat derselbige nun seine Preise wieder angehoben.

Eine Schachtel Marlboro, die meistverkaufte Marke für hellen Tabak in Spanien, kostet nun wieder wie zuvor 2,75 Euro, nachdem der Preis erst vor weniger als einem Monat auf 2,35 Euro herabgesetzt worden war.


Chesterfield und L&M erobern mit einem Preisanstieg von 40 und 45 Cent ebenfalls ihre alten Preise zurück (aktueller Preis: Chesterfield 2,40 Euro, L&M 2,20 Euro).


Basic und Next, die zuvor mit einem Preis von 1,30 Euro auf dem Niedrigpreissektor des Zigarettenmarkts zu konkurrieren versuchten, steigen nun auf 2 Euro an.

Die Entscheidung des amerikanischen Konzerns Philip Morris folgt direkt auf den Entschluss der spanischen Regierung vom vergangenen Freitag, welcher eine Änderung in der Struktur der Tabaksteuern vorsieht. Mit der Einführung einer Mindeststeuer soll der Verkauf der Billigmarken in Spanien eingeschränkt werden. Das Wirtschaftsministerium verkündete außerdem, dass mit dieser neuen Steuermaßnahme dem Preiskampf der letzten Wochen entgegengewirkt werden soll.

Im Januar hatte Philip Morris mit einer Preissenkung seiner Marke Marlboro um fast 15%, welche diese erstmals auf gleichem Preisniveau mit der Altadis-Marke Fortuna ansiedelte, eine Kettenreaktion bezüglich eines verschärften Wettbewerbs ausgelöst. Altadis, der erst kurz zuvor seine Preise angehoben hatte, senkte diese daraufhin wieder.


Die überraschende Preisreduzierung von Philip Morris war kurz nach einer Steuererhöhung auf die Tabakherstellung erfolgt. Erst die dritte Steuererhöhung durch die Regierung innerhalb der letzten sechs Monate konnte den Preiskrieg wieder beenden.

Der spanisch-französiche Konzern Altadis verkündete gestern die Streichung von 472 Arbeitsplätzen in Spanien und Frankreich, um so die Kosten den aggressiven Markt- und Wettbewerbsbedingen anzupassen. In diesem Sinne ist auch mit einer baldigen Preiserhöhung der Altadis-Marken zu rechnen, wie sie gestern bereits verschiedene Niedrigpreismarken (wie z.B. Excite, Denim American, Bullbrand, Pepe) erfahren haben.

16.02.2006


Kathleen Neumann