Vorsicht in öffentlichen Telefonzellen

Jetzt kommt es ans Tageslicht: Falsche Geldrückgabe bringt Telefónica täglich 1,2 Millionen Euro ein.

Offensichtlich kassieren Telefonzellen immer zuerst große Münzen.
Wer also in einer Telefonzelle beispielsweise 1,30 Euro einwirft und ein Ortsgespräch für 15 Cent führt, erhält keine 1,15 Euro zurück, sondern nur 30 Cent. Das hat ein Madrilene mit 935 Stichproben dokumentiert. Zudem hat das Industrieministerium dieses nach einem Gegencheck bestätigt.

Begründet wird es dadurch, dass die Apparate der Telefónica nicht die nötigen Münzen einbehalten, sondern stattdessen das größte Geldstück zuerst kassieren und dann kein Wechselgeld herausgeben. Wie kann das sein?
Der Konzern hat zu seiner Verteidigung erklärt, dass das Problem nur auftrete, wenn mehr Geld eingeworfen werde als für ein Gespräch nötig sei.
Doch stößt die Telefónica damit auf taube Ohren. Das Ministerium stellte klar, dass der Konzern in jedem Fall verpflichtet sei, transparent und exakt zu kassieren. Das bedingt auch, die für die Verbraucher günstigste Kombination von Münzen zu erstatten.

Der Madrilene fühlt sich durch die Zustimmung des Ministeriums dermaßen bestätigt, dass er Telefónica wegen Betrugs verklagt hat. Sein Anwalt fordert 1,2 Millionen Euro Geldstrafe für jeden Tag, an dem der Konzern keine Abhilfe schafft. Laut seinen Berechnungen ist dies das Minimum, das täglich von den rund 100.000 Telefonzellen zu Unrecht einbehalten wird.

Susanne Hesse

IMP-Agentur

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