Spaniens Jugend resigniert

Die aktuellen Arbeitsmarktdaten in Spanien zeigen zwar eine positive Tendenz, für die rund 50 Prozent der jungen Menschen in Spanien, die ohne Arbeitsstelle sind, sind sie jedoch kein Trost.

Als Indignados, die Empörten, wurden sie in den Medien zu Zeiten ihrer Massenproteste bezeichnet. Aber es ist Ruhe eingekehrt auf Spaniens Straßen. Junge Lehrer, Arbeitnehmer mit wissenschaftlicher Ausbildung, sind zu Tausenden arbeitslos, besuchen Fremdsprachenkurse, um die Zeit des Nichtstuns mit einer Weiterqualifizierung zu überbrücken. Ob es etwas nutzen wird, ist fraglich.

Nach wie vor kaum Alternativen in Sicht

Der Boom der Baubranche war mit ein Ausschlag dafür, dass viele Schüler nach der mittleren Reife die Schule beendet hatten und in der Bauwirtschaft den beruflichen Einstieg suchten. Hervorragend bezahlte Jobs in einem Umfeld, welches offensichtlich auf Jahre hinaus Nachfrage bot, waren der Grund.

Der Zusammenbruch der Bauwirtschaft setzte innerhalb kürzester Zeit Tausende von Arbeitskräften frei. Auf der anderen Seite befürchtet die Bundesrepublik einen Fachkräftemangel ab dem Jahr 2020. Diese Situation, keine Arbeitsplätze dort, keine Fachkräfte hier, hat die Bundesregierung zu einem einmaligen Schritt bewogen.

Sie fördert die Berufsausbildung von jungen Menschen aus den europäischen Krisenländern in Deutschland. Ein Ulmer Bauunternehmer setzt voll auf dieses Programm. Von den 15 Azubis, die er jedes Jahr einstellt, halten nur fünf bis zur Abschlussprüfung durch. Für ihn ist es keine Menschenfreundlichkeit, dass er nun junge Spanier ausbildet, sondern langfristige Planung für seinen Geschäftserfolg.

In nur wenigen Jahren wird er nicht mehr die notwendige Anzahl qualifizierter Fachkräfte vorfinden, um die Personaldecke geschlossen zu halten. Er baut daher auf diejenigen Arbeitnehmer aus Spanien, die der Perspektivlosigkeit auf der Iberischen Halbinsel entkommen wollen und auch einen Wechsel ins Ausland dafür akzeptieren.

Arbeitsverträge bieten nur kurzfristige Perspektiven

Wer zurzeit in Spanien einen Arbeitsvertrag erhält, kann sich einerseits glücklich schätzen. Auf der anderen Seite ist er aber weit von einem Arbeitsvertrag, der ein wenig Sicherheit bietet, entfernt. Mehr als 90 Prozent der Verträge, die im März 2014 geschlossen wurden, waren zeitlich befristet.

Bei einem Drittel davon handelte es sich um Verträge für Teilzeittätigkeiten. Beides sind keine Optionen, um das Gefühl zu bekommen, es gehe nun konsequent bergauf. Es ist daher kaum verwunderlich, dass sich in den sozialen Tradingnetzwerken immer mehr junge Spanier finden, die hier eine Möglichkeit sehen, mit äußerst geringen Einsätzen ihr Haushaltseinkommen ein wenig zu verbessern.

Zumindest ist die Auswahl an Strategien, die zum Erfolg führen, größer, als bei der Jobsuche, wie sich hier http://www.60sekunden.com/60-sekunden-optionen-strategie/ nachlesen lässt. Die spanische Regierung ist allerdings gut damit beraten, den Arbeitsmarkt nicht durch binäre Optionen zu kompensieren, sondern ihren Bürgern wieder echte Perspektiven zu eröffnen.