Spanien legt sich mit dem Weltfußballverband Fifa an

Alles begann mit der Partie FC Sevilla gegen FC Barcelona. Das Spiel musste wegen Unwetter ausfallen. Das wäre alles nicht weiter schlimm, stünden die beiden Vereine nicht noch im internationalen Wettbewerb: FC Sevilla am 10. Mai im UEFA-Pokal Finale und FC Barcelona am 17. Mai im Champions League Finale in Paris gegen Arsenal Division.

Die Vereine der ersten spanischen Liga entschieden daraufhin, den letzten Spieltag der Primera Division um eine Woche auf den 20. Mai zu verschieben. Damit verstießen sie gegen das Verbot des Weltfußballvereins Fifa, der beschlossen hatte, dass die wichtigsten Profi-Ligen die Saison vor dem 15. Mai beenden müssen, damit sich die Nationalspieler auf die Weltmeisterschaft vorbereiten können. Spanien versuchte durch einen Antrag dem Weltfußballverband die Zustimmung für eine Ausnahmeregelung abzuringen – allerdings ohne Erfolg. Der Weltverband schlug Spanien lediglich vor, am 20. Mai ein Nachtragsspiel auszutragen, an dem allerdings keine Nationalspieler teilnehmen dürfen. Die spanischen Clubs bewerteten diesen Vorschlag als eine Verfälschung des Wettbewerbs. Vor allem für Celta de Vigo, das mit dem FC Sevilla um einen Startplatz in den europäischen Wettbewerben ringt, könnte der Verzicht auf Nationalspieler fatale Folgen haben. Der Verein steht auf Platz fünf mit 60 Punkten und wäre für einen Platz im UEFA-Cup qualifiziert. FC Sevilla liegt vier Punkte zurück auf Platz sechs.

Die spanischen Vereine wollen haben nun den Entschluss gefasst, vor einem Schweizer Gericht Klage gegen den Beschluss des Weltfußballvereins einzureichen. Da kann man nur sagen: das fängt ja gut an.

Charlotte Wolter, 5. Mai 2006