Ronda, Lage, Geschichte von Ronda

Ronda liegt in der spanischen Provinz Málaga an der Berglandschaft der Serranía de Ronda. Malaga liegt etwa 113 km nördlich, die Costa del Sol 50 km nördlich Rondas.
Die Altstadt, La Ciudad, befindet sich auf einer felsigen Hochebene und wird von der Neustadt, El Mercadillo, umgeben. Getrennt werden beide Stadtteile durch eine Schlucht, El Tajo, die durch den Río Guadalevin entsteht. Verbunden sind beide Stadtteile durch insgesamt drei Brücken: Puente Àrabe, Puente Viejo, Puente Nuevo. Ronda zählt rund 35.500 Einwohner.
Als ein Herz von Stier-und Pferdezucht, ist Ronda vor allem auch Anziehungspunkt für viele Touristen, die jährlich die Stadt besuchen.
Durch die einzigartige Lage an der Kante eines Hochplateaus und ihre maurische Altstadt ist Ronda eines der beliebtesten Urlaufsziele in Südspanien.
122 km von Malaga entfernt, liegt Ronda inmitten der bizarren und fast unwirklichen Berglandschaft Serrania de Ronda. Nach einer Ralley über enge Bergstrassen und Serpentinen, ist niemand darauf vorbereitet, wenn an einem 120 Meter tiefen Abgrund plötzlich die unglaublich beeindruckende Stadt Ronda auftaucht.

Geschichte Rondas


Rondas Existenz führt bis ins neolithische Zeitalter. Doch auch Höhlenmalereien aus noch früherer Zeit, aus der Paleolithischen Zeit lassen sich hier finden.
Die vielfachen archäologischen Spuren haben viele Kulturwerke hinterlassen, wie etwa die Nekropole aus der megalithischen Zeit und viele mehr. Acinipo aus der römischen Zeit ist eine weitere wichtige Siedlung der Region mit dem antiken römischen Theater. Das mittelalterliche Ronda sind die wichtigsten Regionen dieser Ära.
In der muslimischen Zeit entwickelte sich Ronda zur Hauptstadt von einer der Kuras, einer Provinz von al-Andalus. Zunächst ein unabhängiges Tarifareich, wurde Ronda erst mit dem Königreich von Granada im Nazarí-Zeitalter.
Nach der Eroberung durch die Katholischen Könige im Jahre 1485, fanden vielfältige Veränderungen in Wirtschaft und Kultur statt.
Ab dem 18. Jahrhundert hatte Ronda dann seinen Stellenwert als andalusische Stadt gefestigt und brachte viele Denkmäler und Bauten hervor, wie die Puente Nueva und die Stierkampfarena. Die Romatik der Stadt, sowie die Legenden um die Berglandschaft Serrania festigte Rondas Reputation und machte es bei vielen Reisenden bis heute zu einem beliebten Ziel.


Sehenswürdigkeiten in Ronda


La Ciudad
Die bekanntesten Bauwerke befinden sind in der Altstadt und zeichnen die für Andalusien typischen architektonischen Stile nach. Zu den konservierten maurischen bauten zählen u.a. die Ruinen der 1808 zerstörten maurischen Burg Alcazaba. Letztere wurde 1808 von Franzosen zerstört und befindet sich auf einem Felsen nahe der ehemaligen Moschee Santa María la Mayor.
Die Stadtmauern Rondas markieren gleichzeitig auch die Grenzen der Stadt. Von hier aus sieht man das Almocabartor (13. Jh.) der Altstadt. Als eines der wichtigsten Eintrittstore Rondas führte des unter anderem zum nahegelegenen Friedhof (Al-maqabir=Friedhof). Ein weiteres Renaissancetor aus dem 16. Jahrhunderts enthält ein königliches Wappen, das durch den Reichsadler gestützt wird.
Im Osten der Stadt befindet sich eine zweifache Verteidigungslinie, wo die arabischen Bäder der islamischen Vorstadt Rondas lagen. Westlich liegen die Albacaramauern, die die Mühle als Produktionsbasis der Stadt schützten und auch als Hort für das Vieh dienten.
Hier lagen auch zwei andere Eingangstore zur Medina: La Puerta del Christo, auch La Puerta de los Molinos genannt und La Puerta del Viento.
Die Baños Àrabes (13./14. Jh.) liegen im islamischen Stadtteil San Miguel neben dem Arroyo de las Culebras (Schlangental). Unterteilt in drei verschiedene römische Zonen umgeben das Monument gemauerte Bögen, die den Aquädukt bilden und in einem Turm enden, in dem ein Brunnen liegt. Nach der Nutzung der Bäder wurde es als Gerberei umgestaltet.
Die Kirche Santa María La Mayor (1485-Ende 17.Jh.) liegt auf der Plaza de la Duquesa de Parcent direkt neben dem Rathaus. Diese Kirche, die ursprünglich eine Moschee war, weist mit ihren vier maurischen Kuppeln noch immer klare maurische Elemente vor.
Aus der damaligen Zeit sind einzig der Bogen von Mirhab und ein Stück der Mirhabmauer erhalten. Das dreischiffige Monument im spätgotischen Stil wurde während eines Erdbebens im Jahre 1580 leider etwas in Mitleidenschaft gezogen. Besonders sehenswert ist das zweistöckige Chorgestühl im Renaissancestil. Die untere Ebene besteht aus 12 Stühlen mit geschmückten Rückenlehnen, die mit den Symbolen der Heiligen Jungfrau Maria verziert sind.
Die 24 Stühle der oberen Ebene zeigen Skulpturen mit dem Heiligen Herzen von Jesus, die Apostel und weitere religiöse Symbole. Faszinierend ist die Tatsache, dass die Kirche aus verschiedenen Barockelementen besteht. Das dreiteilige Retabel der Heiligen Jungfrau des Größten Leidens enthält eine Skulptur der Heiligen Jungfrau des Leidens, dessen Ursprung jedoch ungewiss ist.
Die Casa de Mondragon, der auch als Palast des Markgrafen von Villasierra bekannt ist, ist ein atemberaubendes Monument und zugleich ein wichtiges Zivildenkmal Rondas.
Der Legende nach war dies die Wohnung des Königs Abomelic, Sohn des Sultans Abul Asan von Marokko. Nach seinem Tode lebte der islamische Statthalter Hamet el Zegri in diesem Palast. Der Hof aus der christlichen Ära, nahe der Schlucht, besitzt einen dreifachen Bogen an drei Seiten, mit steinigen Halbkreisbögen über Marmorsäulen.
Der zweite, spätgotische Hof ist aus Steinsäulen erbaut und über ihn erreicht man das Mittelgeschoss mit dem Museum. Sehenswert ist vor allem der Salón Noble, in dem ein Tafelwerk im Mudejárstil zu bewundern ist.
Der Palacio del Rey Moro, der Palast des maurischen Königs, liegt in der Straße Cuesta de Santo Domingo wurde im Laufe der Zeit häufig umgebaut. Das Innere der Wohnung beherbergt ein Bergwerk aus der arabischen Epoche, das das Haus mit Wasser des Guadalevin versorgt.
Der wunderschöne Garten besitzt verschiedene Ebenen, die über Treppen erreicht werden können. Von hier gelangt man schnell zu den Mühlen des El Tajo. Von hier aus hat man eine wunderschöne Sicht auf die Wasserfälle und die Puente Nuevo.

Mercadillo
Die Neustadt enstand erst mit der Eroberung durch die Spanier. Die Stierkampfarena, Plaza de Toros, hat eine lange Tradition in Ronda. Als ursprünglicher Reiterplatz übernahmen im 18. Jahrhundert die Stierkämpfer die Arena.
Der beste Stierkämpfer Rondas war zur damaligen Zeit Pedro Romero (1754-1839). Ohne jegliche Verletzungen und der Tötung von mehr als 5000 Tieren führte u.a. zu dem renommierten Ruf eines Stierkämpfers im Volke.
Hier in Ronda entstanden auch im 18. und 19. Jahrhundert jene Stierkampfregeln, an die man sich auch heute noch in ganz Spanien hält. Entwickelt wurden diese von der Familie Romero. Architekt der Arena war Martin de Aldehuela, der ebenso die Puente Nuevo konsruierte.
Doppelreihige Bögen und überdachte Sitzreihen erinnern an den Palast KarlV. in der granadinischen Alhambra. Diese edle arabische Konstruktion besticht durch Detailtreue und Feinheit und ist somit einzigartig unter den Stierkampfarenen Spaniens. Zu nennen sind an dieser Stelle die berühmtesten Stierkämpfer, die Ronda hervorbrachte, wie etwa Cayetano Ordoñez und sein Sohn Antonio. Letzterer gründete 1954 den Goyescakampf der dem Stierkampf durch traditionelle Kleidung und Schmuckwerk dem Stil des Malers Goya nacheifert.
Von hier aus erreicht man schnell den Aussichtspunkt über der Schlucht, der einen Panoramablick über den Río Guadalevin und die Berglandschaft bietet. Hier im Mercadillo befindet sich das Geschäftszentrum der Stadt mit den Haupteinkaufsstraßen und einer Fußgängerzone (Carrera de Espinel).
Die Puente Nuevo wurde 1788 gebaut und misst 98 Meter. Sie besteht aus Quadersteinen der Schlucht und stellt die Verbindung dar zwischen Mercadillo und La Ciudad. Wer sich über den Bau und seine Technik informieren möchte, kann dies in dem angrenzenden Informationszentrum tun.
Hier erhält man außerdem weiterführende Informationen über die Region. Vom ehemaligen Klostergebäude La Merced (1585) ist nur noch die dreischiffige Kirche mit dem Garten erhalten.
Beachtenswert ist der vergoldete Reliquienschrein, der mit einem Edelstein dekoriert ist. Dieser enthält die reine Hand der Hl.Teresa (17. Jh.). Weitere Höhepunkte in dieser Kirche ist die Statue der Virgen María (19. Jh.), sowie verschiedene Ölgemälde des 17. Jahrhunderts.

Museen in Ronda


Das städtische Museum liegt in der Casa de Mondragon und beherbergt vier verschiedene Zentren: Ausstellung, Forschung, Lagerung und Service. Der Ausstellungsbereich ist wiederum in vier Räume unterteilt:
In der Geschichtsabteilung wird die historisch-kulturelle Entwicklung und Bedeutsamkeit der Region präsentiert, das volkskundliche Kulturerbe wird in einem weiteren Bereich dargelegt, der fünf Räume umfasst:
Neben einer Spirituosenfabrik kann sich der Besucher hier auch über die regionale Käse- und Wurstverarbeitungstechnik informieren. Rund um die Natur geht es im nächsten Bereich, indem verschiedene Naturparks präsentiert werden.
Das Stierkampfmuseum kann durchaus als ein kultureller Höhepunkt der Stadt betrachtet werden. Der Besucher kann sich sowohl über die königliche Reitereimeisterschaft, als auch über die Stierkampfentwicklung informieren. Nennenswert sind überdies das Museum von Lara, das Banditenmuseum, das Museum von Peinado, sowie das Jagdmuseum.

Feste und Folklore in Ronda


Das Jahr beginnt mit der Feria de Mayo, ein Volksfest, das seit 1487 gefeiert wird und zu den ältesten Festen der Region zählt. Für Tierliebhaber und naturverbundene Menschen bietet Ronda Veranstaltungen von Ziegenmelken und Ausstellungen von Zuchtrassen über Ausleseverfahren von wilden Jungrindern, bis hin zu Hunde, Rinder-und Pferdeausstellungen, alles was das Herz begehrt.
Am 8., 9. und 10. September findet die Fiesta de Pedro Romero im Viertel San Francisco statt und wird zu Ehren der Heiligen Jungfrau von Gracia zelebriert. Nach einiger Vorbereitungszeit startet das Spektakel schließlich mit Konzerten, Tanz und Folklore und lockt Jung und Alt an. Mit einem Umzug der Goyesca-Damen wird das Fest eröffnet.
Am Samstag findet schließlich die traditionelle Corrida Goyesca, ein Stierkampfespektakel ganz in andalusischer Tradition. Das Besondere an dieser Veranstaltung ist, dass die Stierkämpfer in Kostümen aus der Epoche Goyas gekleidet sind.
Im Unterschied zu üblichen Stierkampfspektakeln präsentiert sich der Goyesca in der uralten Arena mit der königlichen Reiterparade. Erstmals fand dieser Stierkampf im Jahre 1954 statt und zelebrierte den zweihundertsten Geburtstages des berühmten Stierkämpfers aus Ronda Pedro Romero. Neben einem Kutschenwettbewerb, ist der Reiterstierkampf ein Höhepunkt der Festivität.
Ein weiterer Höhepunkt im Jahr ist die Karwoche in Ronda. Dieses religiöse Ereignis hat in Ronda eine lange Tradition und wird dementsprechend zelebriert. Die Prozessionen, an denen einige Heiligenfiguren von hohem künstlerischem Wert teilnehmen, sind vielfältig und prachtvoll.
Im Juni begeht Ronda eine Wallfahrt zum Vorort Puerto Sauco, die nach römischer Tradition in ebenso folkloristischen Trachten vollzogen wird. Ebenfalls im Juni pilgert man zur Virgen de la Cabeza, der mozarabischen Kapelle. Dabei überführt man eine Marienfigur von der Kirche Santa María de la Encarnación bis zur Kapelle.

Gastronomie in Ronda


Unterschiedliche Pilzarten, wie Herrenpilze, Reizker, Morcheln, wild wachsende Champignons kommen in Ronda zu Hauf vor. Doch auch für verschiedene Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Früchte, Spargel, Schnecken, Wild etc. ist Ronda bekannt.
Besonders berühmt ist Ronda für sein Olivenöl, das in Dörfern wie Cuevas del Becerro, Atajate, Jubrique, El Burgo und Yunquera traditionell in Ölmühlen hergestellt wird.
Hinsichtlich Fleischspezialitäten ist Ronda bekannt für Rote Paprikawurst, Hartwurst, Schinken, Blutwurst. Darüber hinaus findet man hier die verschiedensten Käsesorten für alle Käseliebhaber vor. Berühmte Süßigkeiten aus  dem Kloster La Merced und der Franziskaner, wie in Honig getauchtes Ölgebäck und rundes Biskuitgebäck.
Gewürzkuchenbrezeln, Mandelkäse, Weinbrezeln, Öl- oder Honigkuchen, Schmalzgebäcke sind weitere traditionelle Leckereien mit langer Tradition.
Weitere traditionelle Gerichte sind Kaninchen nach Ronda-Art Ronda, Artischockensuppe, gefüllte Schweinerücken, ein Ragout mit Schweinefüßen. Neben den Migas, die nach Ronda-Art zusammen mit Paprikawurst zubereitet werden, stehen noch Forellen nach Gebirgsart, Kürbissuppe und Kastaniensuppe auf der Speisekarte.

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Marion Meerpohl

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