Elektro Recycling in Spanien

Müllkippen am Straßenrand gehören fast schon zum Alltagsbild in Spanien und nicht selten sieht man neben Plastikflaschen und anderen Abfällen auch den einen oder anderen ausrangierten Kühlschrank oder eine nicht mehr funktionstüchtige Waschmaschine, der ausrangiert und einfach auf die Straße gestellt wurde.
Am 13. August 2005 ist eine EU-Norm zur Vermeidung von Elektro- und Elektronik-Abfällen in Kraft getreten, die Wiederverwendung, Recycling und andere Formen der Verwertung fördern und damit den wild deponierten Elektroschrott reduzieren soll.
Dies ist auch dringend nötig, denn der Elektronikabfall wächst drei Mal schneller als andere Abfälle und meist beinhaltet er umweltverschmutzende Schadstoffe, die eine Spezialentsorgung erforderlich machen.Mit diesem Gesetz über das Recycling von Elektrogeräten, das in Spanien  kurz RAEE (Residuos de Aparatos Eléctricos y Electrónicos) genannt wird, sollen die Hersteller auch für die Entsorgung gebrauchter Geräte zuständig sein.
Die Verkäufer werden zudem dazu verpflichtet, ausgediente Geräte beim Kauf von neuen zurückzunehmen und fachgerecht zu entsorgen. Auch der Käufer muss laut Gesetz Verantwortung für seinen Elektromüll übernehmen.
Wenn er seine Altgeräte nicht beim Kauf von neuen im Geschäft zurückgibt, muß er sie bei den ausgewiesenen Sammelstellen, den „puntos limpios“, abgeben. Handelt es sich um größere Geräte, kann man sich die Geräte abholen lassen.Ende 2006 soll das gesetzte Ziel von vier Kilo recyceltem Elektromaterial pro  Kopf erreicht werden kann.
In manchen Geschäften hat man künftig die Möglichkeit, die alten Geräte in den dafür vorgesehenen Sammelcontainern abzugeben oder für größere Geräte vom hauseigenen Abholservice Gebrauch zu machen.
Natürlich haben diese Verbesserungen auch ihren Preis. Die Hersteller, die den Großteil der Kosten tragen, werden den Produktpreis entsprechend dem Gewicht und dem Wiederverwertungsaufwand erhöhen.
Man kann von einer Preissteigerung von einem bis fünf Prozent ausgehen. Einige Herstellerfirmen wie Braun, Elektrolux, HP und Sony haben sich übrigens schon vor drei Jahren entschlossen, die Auflagen dieses Gesetzes freiwillig zu erfüllen und haben gemeinsam die  European Recycling Platform (ERP) ins Leben gerufen.

Susanne Hesse

  

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