Das Königreich Badajoz

Die sieben Kilometer von Portugal entfernte Stadt Badajoz liegt an den Ufern des Guadiana. Diese Niederlassung lässt sich auf vorgeschichtliche Zeiten zurückführen.
Auf dem Hügel San Cristóbal, im Guadiana-Tal und bei der Alcazaba wurden Funde aus der Altsteinzeit getätigt. Die Stadt entwickelte sich erst in mozarabischer Zeit. Badajoz war Mérida, der Metropole Lusitaniens, unterstellt. Der Bischofssitz Badajoz wurde im 6. Jh. geschaffen.
Ihren Höhepunkt erlebte die Stadt unter den Arabern, als sie zum Zentrum eines Kleinreiches (taifas) wurde. Sie war so schön, dass ein arabischer Dichter des letzten Jahrhunderts ihr folgende Zeilen widmete:
"Badajoz, ich werde dich niemals vergessen, welches auch immer die Abwesenheit sei, die mich von dir fernhält. Wie herrlich sind die hohen Bäume, von denen du umgeben bist! Dein schönes Flusstal öffnet sich, als ob sich eine gestickte Tunika auftäte."
Zwei Baudenkmäler sind herauszustellen, die Alcazaba und die Kathedrale. Die Mauer der Alcazaba wurde von Abd al-Rahman Ibn Marwan, genannt Ibn al Chiquilli (Sohn des Galiciers), errichtet, der von Mérida aus gegen Muhammad 1., Emir von Córdoba, kämpfte.
Letzterer wies ihn aus Badajoz aus, gestattete ihm aber, am linken Guadiana-Ufer eine andere Stadt zu gründen. Während der Herrschaft des Kalifen Abu Yacub Yusuf aus der Almohaden-Dynastie wurde die endgültige Mauer erbaut. Im Jahr 1170 verwandelte sich die Stadt in eine wahre Festung. Der vorgenannte Kalif ließ auch die Wehrmauer von Marrakesch und die Moschee von Sevilla errichten.
Die Achsen der Alcazaba sind 400 und 200 m lang. Es sind drei Tore vorhanden. Unter ihnen tritt das Tor Puerta del Capitel hervor, es ist mit einem römischen Kapitell über dem Eingang geschmückt.
Durch dieses Tor gelangt man auf die Plaza de San Jorge. Das Tor Puerta del Apéndiz entstand im 13. Jhd., und die Puerta de Yelves wurde 1914 abgerissen, weil für die zur Alcazaba führende Landstrasse eine Bresche geschlagen werden musste.
Nicht unerwähnt bleiben darf der Turm Espantaperros. Er gehört zu den sogenannten Albarranas, deren Zweck darin bestand, den Bezirk zu verteidigen. Dieser von den Almohaden erfundene Turm wurde später überall nachgebaut, neben dem Turm Desmochada von Cáceres diente er dem Torre de Oro in Sevilla als Vorbild.
Die Kathedrale wurde nach der Eroberung der Stadt durch die christlichen Truppen im Jahr 1230 errichtet. Alfons IX. von León war es, der beschloss, die Moschee in eine Kirche zu verwandeln, der der Name Santa María del Castillo gegeben wurde. Der Turm mit je einem romanischen, gotischen und plateresken Fenster erinnert äusserlich an eine Festung.
Das Hauptportal heisst Puerta del Perdón. Es wurde im 17. Jhd. angelegt. Der Kreuzgang aus der ersten Hälfte des 16. Jhds. hat sich kreuzende Bögen und zeigt gewisse portugiesische Einflüsse.
Der Hochaltar ist barock. Er wurde 1717 in Angriff genommen und ist mit Blattwerk und barocken Elementen reich geschmückt. Eine polychrome Figur der unbefleckten Empfängnis ist ein Werk der sevillanischen Schule.
Der Chor im Platereskenstil ist einer der kostbarsten Teile der Kathedrale. Zu ihm gehören zwei Pulte, ein hölzernes aus dem 16. und ein bronzenes aus dem 18. Jh.
Das Symbol von Badajoz ist heute das unter der Herrschaft Philipps II. im Jahr 1551 erbaute Tor Puerta de Palmas. Es besteht aus zwei runden, zinnenbewehrten Türmen, die an jeder Fassade Schmuckbänder und andere Motive aufweisen.
Bis zu den ersten Jahren des 19. Jhds. diente der Bau als Gefängnis. Nahebei liegt die herrerianisch anmutende gleichnamige Brücke mit halbrunden Öffnungen, die aus Bruchsteinmauerwerk und Granitquadern besteht.
Die moderne Verteidigung von Badajoz wird vervollständigt durch die Anlage, die dem Abwehrsystem von Vauban, einem französischen Militäringenieur aus dem 17. Jhd., entspricht.
Es handelt sich um eine Mauer aus Kalkstein mit Erdfüllung, die von der Artillerie jener Zeit nicht zerstört werden konnte. Sie trat an die Stelle des mittelalterlichen Wehrgürtels, aber die Mauer der Alcazaba wurde nicht abgerissen.
Der Palast der Herzöge von La Roca innerhalb der Alcazaba birgt das Archäologische Museum mit rund 1.000 Exponaten. Darunter zahlreiche von den Dolmen und Siedlungsstätten der Provinz stammende Funde aus der Eisenzeit.
Auch Stücke aus der vom Orient beeinflussten Periode, aus der Nekropole von Medellin und dem Heiligtum von Zalamea de la Serena sowie westgotische Funde sind zu sehen.
Dieser Palast war Residenz der Familie Suárez de Figueroa und danach der Grafen von Roca. Von außen macht der Bau mit seinem quadratischen Grundriss und einem Mudejar-Hof einen wuchtigen Eindruck.
Erwähnenswert ist in Badajoz ebenfalls das Provinzmuseum der Schönen Künste. Es ist in einem Anfang des 20. Jhds. erbauten Palast in der Straße Meléndez Valdes eingerichtet und bietet in rund 30 Sälen über 900 Gemälde und Skulpturen. Darunter befinden sich Werke von Picasso, Dalí, Tapies, Zurbarán, Morales, Barjola und Pérez Rubio.

Merída, das hispanische Rom

Die Stadt Mérida entstand über der Kolonie Emerita Augusta, die 25 Jahre v. Chr. als feste Wohnstatt der Veteranen der V. und X. Legion gegründet worden war. Mérida war Mittelpunkt der römischen Provinz Lusitanien.
Baudenkmäler gibt es überall, aber drei davon müssen ausführlicher betrachtet werden: das römische Theater, das römische Amphitheater und das römische Museum.
Kaiser Agrippa schenkte der Stadt im Jahr 16. v. Chr. das Theater, das eine große Bühne und einen monumentalen Zuschauerplatz für 6.000 Personen hat.
Heute wird es im Monat Juli als Rahmen der Vorstellungen der Internationalen Festspiele für klassisches Theater benutzt, auf denen erstrangige Theater- und Opernensembles auftreten.
Neben dem Theater liegt das ellipsenförmige Amphitheater. Seine Hauptachse verläuft von Norden nach Süden und misst 54,50 m. Es hat ein Fassungsvermögen von 14.000 Sitzen und wurde im Jahr 8 v. Chr. angelegt. Der Graben wurde während der Vorführungen zugedeckt. Er diente zur Vorführung von Seeschlachten.
Zu diesen außergewöhnlichen Baudenkmälern tritt ein drittes aus unseren Tagen, das von dem spanischen Architekten Rafael Moneo entworfene Nationalmuseum für römische Kunst, das zu den bedeutendsten Ausstellungsbauten der Welt zählt. Die mit Ziegelsteinen bedeckte Struktur ist den Römern nachempfunden.
Mérida hat auch ein Archäologisches Museum mit vielen westgotischen Schätzen. Es ist in der Kirche des Klosters Santa Clara untergebracht. Weitere Römerbauten sind der Trajansbogen, die Aquädukte Los Milagros und San Lázaro, die Brücken über Guadiana und Albarregas, der römische Zirkus, die Stauseen Proserpina und Cornalvo, die in ökologisch so interessanten Gegenden wie Naturparks liegen.
Nicht zu vergessen die von den Arabern 835 errichtete Alcazaba mit einer Zisterne arabischer Fabrikation, für die zwei westgotische Pfeiler verwendet wurden. In dem vorerwähnten Bezirk liegt das Kloster Santiago mit einem Innenhof aus dem 17. Jhd.
Der Parador von Mérida ist nach der Silberstrasse "Via de la Plata" benannt. Er ist in einem aus dem 15. Jhd. stammenden Kloster eingerichtet. Wenige Kilometer südlich der Hauptstadt der Extremadura liegt das Dorf Alange mit einer Heilquelle, deren Wasser zur Heilung von Nervenkrankheiten, Erkrankungen der Atemwege und Beschwerden des Fortbewegungsapparats geeignet sind.
Das Bad war bereits den Römern bekannt. Es sind zwei große kuppelbedeckte Rotonden vorhanden, die zu historischen Denkmälern erklärt sind.

Alburquerque

Die Burg von Alburquerque wurde 1924 und das Stadtganze mit den Mauern 1933 für künstlerisch interessant erklärt.
In den Ausläufern der Sierra de San Pedro gelegen hat der Ort seinen Namen Städten in den USA,  Mexiko, Brasilien, auf den Antillen und Philippinen weitergegeben.
Der prähistorische Ursprung des Ortes wird belegt durch die vielen Dolmen der Zone. Ständig bewohnt wird der Ort seit dem 12. Jhd. und 300 Jahre später begann der Bau der sehenswerten Bauten, die noch heute erhalten sind.
Im letzten Viertel des 13. Jhds. wurden die Mauern errichtet. An der höchsten Stelle des Ortes ragt die wuchtige Burg mit dem fünfstöckigen Burgfried auf. Hier steht auch die Kirche Santa María del Castillo.
Die Kirche Santa María del Mercado entstand im 15. Jhd., wurde aber später im Barockstil umgestaltet. Sehenswert ist der ebenfalls aus dem 15. Jhd. stammende "Cristo del Amparn".
In der nahen Sierra de Santiago steht die Burg von Azagala. Sie ist christlichen Ursprungs und war der Stadt Badajoz und dem Ritterorden von Alcántara unterstellt.
Ebenfalls in der Nähe befindet sich die Burg von Piedrabuena, die eher als Palast anzusehen ist. Im 16. Jhd. wurde ein Innenhof mit Kreuzgang im Platereskenstil angelegt.

Olivenza

"Tochter Spaniens, Enkelin Portugals"
"Die Frauen von Olivenza sind nicht wie die anderen, denn sie sind Töchter Spaniens und Enkelinnen Portugals", so heißt es in einem Lied über Olivenza.
Diese Stadt war bis 1801 portugiesisch. Danach fiel es im sogenannten "Krieg der Orangen" an Spanien.
Vor allem in Bezug auf die manuelinische Kunst, die der spanischen Gotik entspricht, ist Olivenza von Lusitanien her beeinflusst.
Der portugiesische König Dionis verlieh Olivenza 1927 den Stadtbrief und das Marktrecht für alle Dienstage des Jahres. Im Jahr 1488 ließ Juan II. den Burgfried der Burganlage erbauen. Heute ist er Sitz des Stadtmuseums González Santana, des einzigen ethnografischen Museums der Extremadura. Es ist samstags nachmittags und sonntags morgens geöffnet.
Der manuelinische Stil ist am besten vertreten am Portal des Rathauses und an der Kirche Santa María Magdalena mit ihren gewundenen Säulen. Im 15. Jhd. wurde die heute beschädigte Brücke von Ajuda erbaut, das Symbol für die Kultur dieser Stadt und der beiden Länder.
Dort wo sich einst die mittelalterliche Festung erhob, wurde 1627 die Kirche Santa María del Castillo errichtet. In ihr ist ein Retabel mit einem monumentalen Stammbau der Jungfrau Maria zu sehen.

Jerez de los Caballeros, Stadt der Tempelritter

Von der primitiven Siedlung, aus der Jerez de los Caballeros hervorging, sind im Gemeindebezirk Reste der Megalithkultur wie der Dolmen von Toriñuelo de la Granja, der 1926 für künstlerisch interessant erklärt wurde, übrig.
Aber es ist die gesamte Anlage, die dem Städtchen sein besonderes Siegel aufdrückt. In Jerez wurde Hernando de Soto, der Held von Florida, geboren und hier kam auch Vasco Núñez de Balboa, der Entdecker des Pazifischen Ozeans, zur Welt.
Die im 13. Jhd. erbaute Burg ist erhalten. Sie wurde von den Tempelrittern der Niederlassung in Jerusalem errichtet. Der Papst löste 1312 den Tempelorden auf. Aber die Ritter widersetzten sich. Von König Fernando IV. wurden sie besiegt. Alle wurden im "Blutigen Turm", der noch erhalten ist, erstochen.

Hervorzuheben sind die Kirchen:
Santa María de la Encarnación ist westgotischen Ursprungs, hat aber Renaissance- und Barockelemente. San Bartolomé aus dem 16. Jhd. hat einen üppig dekorierten Turm.
Die Erzpriesterkirche San Miguel stammt aus der Periode vom 14. bis 18. Jhd. Santa Catalina ist im Renaissance und Barockstil erbaut. In Jerez setzte sich der Barockstil durch, und diese Kunstrichtung prägte den im 18. Jhd. errichteten Palast des Marques de Rianzuela.

Die Karwoche von Jerez ist durch die Bräuche des nahen Andalusiens beeinflusst. Erstaunlich sind die Gläubigkeit der Bruderschaften, die eindrucksvollen Prozessionen und die künstlerische Qualität der mitgeführten Passionsbildwerke.


Route der weißen Dörfer

An der Ausfahrt aus Cáceres auf der Nationalstrasse 521 liegt Malpartida de Cáceres. An dem Landschaftspunkt Los Barruecos kann man die schematische Kunst der Bronzezeit neben den neuesten Werken der Avantgarde sehen.
Im Töpferdorf Arroyo de la Luz ist der Altaraufsatz der Kirche zu besichtigen, der Tafeln des "göttlichen" Morales mit Themen aus der Leidensgeschichte aufweist.
Navus del Madroño ist ein Dorf mit grossen, kunstvollen Kaminen, die der Touristenroute den Beinamen geben.
Brozas hat zahlreiche Monumente. An erster Stelle zu erwähnen ist die unter Denkmalschutz stehende Pfarrkirche, eine echte Kathedrale in einem Dorf mit kaum 3.000 Einwohnern. Ihre Besichtigung lohnt sich.
Brozas ist der Geburtsort von Francisco Sánchez el Brocense, einem Lehrer an der Universität Salamanca im 16. Jhd. Auch Nicolás de Ovando, Gouverneur von Westindien nach Kolumbus, wurde hier geboren.
Alcántara leitet seinen Namen von der einmalig in der Welt dastehenden römischen Brücke ab. Einst war es Sitz des Militärordens von Alcántara. Heute werden hier Festspiele abgehalten, die dem klassischen spanischen Theater gewidmet sind.
Hervorzuheben ist auch die Kirche von Almocovar mit ihren romanischen Portalen. Alcántara ist die Wiege des franziskanischen Reformators San Pedro de Alcántara, der als Schutzpatron der Extremadura und Brasiliens verehrt wird.
Garrovillas bietet einen volkstümlichen Platz, der zum Teil von Bogengängen umrandet ist. Auf diesem Platz finden typische Feste statt. Die Kirche San Pedro entstand im 16. Jhd. Sie hat Rippengewölbe und eine exquisite kachelgeschmückte Frontseite.

LLerena, Sitz des Jakobsritterordens

Das von den Römern gegründete Llerena wurde im 15. Jhd. zum Mittelpunkt des Jakobsritterordens, was eine verstärkte Bautätigkeit mit sich brachte. Die Katholischen Könige befahlen hier die Einrichtung des Inquisitionsgerichts der Extremadura.
Die Kirche Nuestra Señora de la Granada ist die Keimzelle des Priorats des Ritterordens. Sie steht an der Plaza Mayor und ist umgeben vom Rathaus, vom alten Gefängnis der Statthalterschaft und dem bereits in der Strasse Zapatería befindlichen Bischöflichen Palais.
An der Kirche sind verschiedene Kunstrichtungen festzustellen, die vom Mudejarstil zum Barock reichen. Das zweigeschossige Bogenwerk am Platz spielte bei den öffentlichen Veranstaltungen, die im Ort stattfanden, eine Rolle. Die Ende des 15. Jhds. erbaute Pfarrkirche San Pedro ist ein wertvolles Beispiel der Gotik von Llerena.
Die Inquisition war nacheinander im Bischöflichen Palais, im Palast des Ordenmeisters und zuletzt im Justizpalast untergebracht. Von letzterem Bau sind der mittlere Hof und zwei Fassaden erhalten. Die Fassade am Platz der Inquisition ist für den Platereskenstil typisch.

Zafra (Klein-Sevilla)

Dass Zafra auch Klein-Sevilla genannt wird, erklärt sich durch die Lebensfreude seiner Bewohner und sein Straßenbild. Als interessante Stadtanlage wurde Zafra 1965 für künstlerisch interessant erklärt.
Zafra ist arabischen Ursprungs. Im 11. Jh. entstand um die Burg Castellar herum die Niederlassung, deren erster Name Zafra war.
Nach der Rückeroberung durch die Christen ließ Lorenzo Suárez de Figeroa, erster Graf von Feria, eine Burg über dem arabischen Alkazar errichten. Seine Nachkommen beauftragten den Architekten Juan de Herrera, den Erbauer des Klosters El Escorial, mit der Umgestaltung des Innenhofs nach klassizistischen Maßstäben.
Dieses schöne Gebäude, eine Mischung aus Burg und Palast, ist heute der Parador "Hernán Cortes". An dem Bau tritt die Kapelle mit einer anmutigen achteckigen Kuppel aus dem 15. Jhd. hervor. Im gleichen Jahrhundert wurde die Täfelung des "Goldenen Saals" im Mudejarstil angefertigt.
Die Stiftskirche Nuestra Señora de la Candelaria entspricht der Spätgotik. Auffällig ist der herrliche Turm, der im Inneren aber barock ausgeschmückt ist. Barock ist auch der von Churriguera im 18. Jhd. ausgeführte Altaraufsatz.
Von größerem Interesse ist aber wohl das Retabel Los Remedios wegen seiner 1644 von Francisco de Zurbarán gemalten Bilder. Empfohlen sei ein Blick ins Pfarrmuseum, wo neben anderen interessanten Stücken ein kostbarer Kelch und eine wertvolle Prozessionsmonstranz aus dem 17. Jhd. ausgestellt sind.
Hervorzuheben sind in Zafra auch die typischen Plätze Plaza Grande und Chica, das Hospital Santiago und das Kloster Santa Clara, wo neben einer wertvollen Kunstsammlung die liegenden Statuen der ersten Grafen von Feria zu sehen sind.

Almendralejo

Als internationale Weinstadt ist Almendralejo (Stätte der Mandeln) bekannt. Hier werden die Mutterpflanzen der Reben gezogen, die im äußersten Süden Spaniens wachsen und weltweit bekannt sind.
Die Erde hat den Vorzug, keinen Dünger zu benötigen, weil ihr im Untergrund organische Nahrung aus einem im Pliozän ausgetrockneten Meer zur Verfügung steht. Diese tritt durch Kapillarität an die Oberfläche.
Für den Touristen sind die Kirche Nuestra Señora de la Purificación, die Paläste des Marqués de Colonia und Monsalud sowie zahlreiche Herrenhäuser interessant. Berühmte Söhne des Städtchens sind José Espronceda und Carolina Coronado, beide Dichter der Romantik.
Südwestlich von Almendralejo liegt Acehuchal, wo ein von der Schriftstellerin Mahizflor ins Leben gerufenes Stierkampfmuseum besichtigt werden kann.
In Villafranca de los Barros wurde über einer älteren aus dem 15. Jhd. die Kirche Santa María del Valle errichtet. Sie hat ein verschnörkeltes gotisches Portal in der Turmzone.
In diesem Ort wie auch in den Nachbardörfern ist das Töpferhandwerk sehr aktiv. Ihre höchste Entwicklungsstufe erreichen die Tonarbeiten in Salvatierra.

Villanueva de la Serena – Die oberen Niederungen

Den Bauauftrag zu Villanueva de la Serena gab Ferdinand der Katholische im Jahr 1503 dem Ordensmeister von Alcántara. Es gibt Historiker, die meinen, dass hier Pedro de Valdivia, der Eroberer von Chile, geboren wurde. In Wirklichkeit kam er im Nachbardorf Castuera zur Welt.
Gegenüber der Renaissancefassade des Rathauses steht eine Statue des Eroberers. Das Städtchen hat eine Kirche im herrerianischen Stil aus dem 16. Jhd. Im Gemeindebezirk findet man ganz in der Nähe der Landstrasse von Badajoz nach Valencia die guterhaltene Burg Castelnovo.
Don Benito entstand auf dem Boden, den einer der Söhne der Grafen von Medellin erbte. Die Pfarrkirche Santiago aus der Mitte des 16. Jhds. ist ein Originalbau des Architekten Rodrigo Gil de Ontañón. Der moderne Hochaltar ersetzte den klassizistischen, der im Bürgerkrieg zerstört wurde. In Don Benito wurde Juan Donoso Cortés geboren, dem ein sehenswertes Heimmuseum gewidmet ist.
Medellín erinnert an einem der bedeutendsten spanischen Eroberer: Hernán Cortes. Auf dem Hauptplatz steht seine Statue, die von Eduardo Barrón geschaffen wurde.
Die Eroberung Mexicos wird auf einer Inschrift erwähnt. Medellin war das antike Metellinum der Römer. Aus ihrer Zeit ist am Hang des burggekrönten Hügels ein Theater erhalten.
Die Burg existierte bereits vor dem 10. Jhd. 300 Jahre später wurde sie den Arabern entrissen. Die Brücke aus dem 17. Jhd. hat noch heute mehrere römische Pfeiler.

La Serena, die Weidezone

Castuera ist der Geburtsort des Pedro de Valdivia und des Dichters Luis Chamizo. Das Dorf ist römischen Ursprungs. Einst unterstand es dem Ritterorden von Alcántara.
Castuera liegt in der als La Serena bekannten Gegend, einer Weidezone für Merinoschafherden. Aus Schafmilch werden hier exquisite Käse (tortas) hergestellt, die bei Feinschmeckern besonders beliebt sind. Auch an das spanische Mandelbrot turrón aus Castuera sei erinnert, das nach handwerklicher Tradition zubereitet wird.
Zalamea de Ia Serena beschwört den Namen des Bürgermeisters Pedro Crespo herauf, den Calderón de la Barca in seinem Werk "El Alcalde de Zalamea" unsterblich machte. Im Dorf wird ein Haus gezeigt, in dem die in die Literatur eingegangene Persönlichkeit gewohnt haben soll.
In Zalamea findet man ein römisches Säulengrab, wo der Überlieferung zufolge die Tochter Kaiser Trajans begraben war. Es ist der monumentalste Grabbau dieser Art. Die Struktur ist erhalten, weil sie im Mittelalter als Stütze eines Turms der Pfarrkirche diente.
Weitere Sehenswürdigkeiten des Dorfes sind die Kapelle Cristo de la Quinta Angustia, die Kirche Los Milagros und der Komplex La Charca. In der gleichen Zone liegt Cabeza del Buey. Diese Komturei von Alcántara bewahrt ein Kunsterbe, das als wichtigste Schätze die Wallfahrtskirche Virgen de Belen und die in Ruinen liegenden römischen Thermen von La Nava umfasst.
Bei einem Gang durch das Dorf fallen dem Besucher sicherlich die Fassaden der alten Adelshäuser und des einstigen Gerichtshofes auf.

Die Gegend Sibera

Bei Herrera del Duque erhebt sich auf einer Anhöhe eine maurische Festung. Das Dorf liegt in der Gegend Siberia. Die Pfarrkirche San Juan wurde im 15. Jhd. erbaut. Während des spanischen Bürgerkrieges wurde das von Gregorio Prado und Juan Correa geschaffene, herrliche Platereskenretabel zerstört.
Zu den Anziehungspunkten von Herrera gehört auch das landschaftlich reizvolle Gut Las Navas. In seiner Nähe erstreckt sich das 25.000 ha große nationale Jagdrevier El Cíjara, wo man unter anderem Hochwild, Hirsche, Damböcke, Steinböcke, Wildschweine jagen kann.
Auch Niederwildarten wie Kaninchen, Rebhühner und wilde Tauben sind hier heimisch. Auf dem nahen Stausee El Cíjara kann geangelt werden.
Puebla de Alcocer liegt an einer Berghalde. Seine auch im Sommer schattigen und kühlen Strassen steigen steil an zu einer Felsenburg, die früher das Dorf schützte. An einer Kirche im Mudejarstil aus dem 15. Jh. prangt ein Granitportal im Platereskenstil.
In den Dörfern der Gegend werden kräftige Gerichte zubereitet, die der harten Arbeit in der Landwirtschaft entsprechen: migas, caldereta (Lammragout), Zickleinbraten, escarapuche aus Herrera, über der Glut geröstete Flussfische und als Beilagen Tomaten und Zwiebeln. In der Karwoche und zu Weihnachten wird nach Canneloni aussehendes Olgebäck gegessen.

Staedtereisen