Passproblem für deutsche Residenten

Weil nach wie vor Lesegeräte für den Fingerabdruck fehlen, werden neue Papiere nur in Barcelona und Madrid ausgestellt.

Seit November 2007 stellt die BRD nur noch sog. „biometrische Reisepässe der zweiten Generation“ aus. Das sind Pässe mit einem Chip, auf dem die Fingerabdrücke der Inhaber gespeichert sind. Diese Neuerung soll Fälschungen erschweren, da sie es unmöglich macht, einfach das Foto auszutauschen und gestohlene Ausweise weiter zu benutzen.

Für die in Spanien lebenden Bundesbürger bringt diese Besserung jedoch Unannehmlichkeiten mit sich. Da infolge juristischer Komplikationen bislang nicht genug Lesegeräte für Fingerabdrücke angeschafft werden konnten, müssen Residenten an der Costa Blanca zur Erlangung der neuen Papiere zum Generalkonsulat nach Barcelona fahren und Residenten aus Andalusien zur Boschaft nach Madrid. Ob und wann die anderen 17 Vertretungen in Spanien die Geräte bekommen, ist noch unklar.

Sicher ist lediglich, dass die Bewältigung des Problems noch Monate dauern wird. Gleichwohl gibt es eine Notlösung, um sich die Reise zu ersparen: Man kann ersatzweise einen vorläufigen Reisepass beantragen, der ein Jahr lang gültig ist. Oder, wenn alle Stricke reißen, den alten Pass weiter verwenden.

Da die EU Staaten in einem Europaratsabkommen vereinbart haben, abgelaufene Ausweise bis zu zwölf Monate lang anzuerkennen, kommt man damit in Europa genauso gut weiter wie mit den neuen Dokumenten.
Allerdings mit zwei Aussnahmen: Fluglinien sind nicht an das Abkommen gebunden, sodass sich insbesondere Billig-Airlines sperren, solche Papiere anzuerkennen. Und für Reisen in die USA sind diese Kniffe auch unnütz, da die Amerikaner rigoros auf maschinenlesbare Pässe bestehen.

Wer nicht auf die nötigen Lesegeräte warten kann, dem erleichtert das Auswärtige Amt in Berlin den Papierkrieg auf seinen Internetseiten.  www.madrid.diplo.de  und http://www.barcelona.diplo.de/

Dort ist alles aufgeführt, was für die neuen Papiere benötigt wird. Die erforderlichen Formulare lassen sich bequem ausdrucken, so dass sich mehrfaches Wiederkommen, Schlangestehen oder ewiges Ringen mit dem besetzen Telefon erüberigt.

Denia,  Juni 2008
Aktuelle Ergänzung:  Pässe ab sofort in Alicante erhältlich
Denia, Nov .  2010

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