Lugo

Lugo liegt im Nordwesten Spaniens in der gleichnamigen Provinz und gehört der autonomen Region Galizien an. Mit rund 90.000  Einwohnern liegt die Stadt am Río Miño. Lugo lebt hauptsächlich von landwirtschaftlichen Erzeugnissen.

Geschichte von Lugo


Lugo ist die älteste Stadt Galiciens. Während der römischen Besetzung war Lugo die einzige galizische Stadt, die als Provinz anerkannt wurde. Die Gründung der Stadt unter dem Namen "Lucus Augusti" fand im 14.-13. Jahrhundert v. Chr. durch Paulus Fabius Maximus statt.
Zuvor befand sich hier eine Militäranlage. Noch heute bezeugen die Stadtmauern von der damaligen Zeit, die selbst von den Mauren nicht zerstört werden konnten.
Nach einer normannischen Belagerung im 10. Jahrhundert, marschierten napoleonische Truppen, die bis ins 19. Jahrhundert blieben.

Sehenswürdigkeiten in Lugo


Die Stadtmauern sind besonders historisch wertvoll und grenzen den gesamten Stadtbereich ab. Sie wurden im 3. Jahrhundert von den Römern erbaut.Sie misst 2131 Meter, ist 11 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 4,5 cm. Aus den verschiedenen Belagerungen im Laufe der Geschichte sind 50 Türme erhalten.
Durch zehn Tore kann man die Stadt erreichen: Puerta de Miña, Puerta de Falsa und Puerta de Nova zählen zu den Ältesten. Die Puerta del Santiago wurde im 18. Jahrhundert restauriert und präsentiert eine Figur des Pilgers Santiago auf seinem Weg. Von jedem Tor aus gelangt man auf die Mauer, die einen wunderschönen Blick über die Landschaft bereitet.
Die Kathedrale Santa María, die sich gegenüber der Puerta del Santiago befindet, wurde im Jahre 1129 von Raimundo de Monforte begonnen und danach von unterschiedlichen Architekten weiterkonstruiert bis sie schließlich im 18. Jahrhundert vollendet wurde.
Das Innere der Kathedrale gibt verschiedene Stile wieder, die im Laufe der Jahre verarbeitet wurden. Besucher sollten sich das Chorgestühl von Francisco Mouro aus dem 17. Jahrhundert, sowie die Altare mit geschnitzten Ratablos ansehen. Sehenswert ist die Capilla de la Virgen con los Ojos Grandes mit einer berühmten Marienskulptur aus Alabaster. Die Capilla Mayor stellt dauerhaft Sakramentalien aus.
Über das Nordportal gelangt man auf die Plaza Santa María mit dem Bischofspalast aus dem 18. Jahrhundert. Dahinter liegt die Plaza del Campo, der schönste Platz der Altstadt mit einem Springbrunnen im Zentrum.

Die Plaza de España ist der ideale Ort zum Entspannen mit seinen Parks und Straßencafés. An der Plaza liegt auch das barocke Rathaus aus dem Jahre 1735.
Von hier aus gelangt man schnell zu einer weiteren sehenswerten Kirchenkonstruktion: Die Klosterkirche Santo Domingo aus dem 13. Jahrhundert.
An Museen bietet Lugo das Museo Provinvincial (Provinzmuseum) mit römischen Funden, galizischer Kunst (Gemälde, Münzen, Keramiken). Ein Höhepunkt des Museums eine originalgetreue Küche im galizischen Landhausstil.
Das Diözesanmuseum stellt religiöse Objekte, Münzen und Epigraphik aus. Der Höhepunkt ist der „Lábaro de Quiroga”, ein Objekt aus dem 15. Jahrhundert n. Chr.
Das Museo-Tesoro Catedralico präsentiert gleichermaßen religiöse Objekte, hauptsächlich Goldschmiedkunst.


Feste und Folklore in Lugo

San Froilàn ist ein traditionelles galizisches Volksfest und wird vom 4. bis 12. Oktober gefeiert.
Auch das Frohnleichnamsfest ist ein großes feierliches Ereignis. Die Kathedrale Santa María präsentiert permanent das Heilige Sakrament. Die übrigen Städte des ehemaligen Königreiches, Tui, Mondoñedo, Betanzos, A Coruña, Lugo, Ourense und Santiago de Compostela besuchen Lugo in wechselnder Reihenfolge, um ihre Opfergabe in der Kathedrale durchführen. Dabei spielen traditionell die „gaiteros“ (Dudelsackspieler) den galizischen Marsch.
Als letztes nennenswertes Fest sei abschließend das folkloristische Entroido genannt. Diese Feierlichkeit bietet dem Besucher Jahr für Jahr vielfältige Freizeitangebote in den Straßen der Stadt.

Gastronomie in Lugo


Lugo zeichnete sich schon immer für eine besonders gute Küche aus. Wie in Galizien basieren die Gerichte hauptsächlich auf Fleisch-und Fischspezialitäten in allen Variationen.
Ein typisches Gericht ist “lacón gallego” (geräucherter Vorderschinken), das in Kombination mit Chorizo und "cachelos" (gekochten Kartoffeln) serviert wird.
Darüber hinaus wird die typische galizische Küche präsentiert, wie "pulpo á feira", die besonders während der Festivität San Froilàn ein Höhepunkt ist.
Für zwischendurch empfehlen die Einwohner Tapas und Weine: "Tapeo" zusammen mit einem Gläschen Ribeiro.

Marion Meerpohl

Staedtereisen