Geldscheine kontaminiert

Spanien ist der unrühmliche europäische Spitzenreiter bei der Verunreinigung von Geldscheinen mit Kokain. Forscher fanden an den Banknoten von der iberischen Halbinsel im Schnitt über 30 Mal höhere Rauschgiftspuren als bei Geldscheinen in Deutschland. Einsamer Spitzenreiter unter allen untersuchten Ländern sind indes die USA.

Die hohen Rauschgiftkonzentrationen an spanischen Geldscheinen werden darauf zurückgeführt, dass Spanien als eines der Einfalltore des Kokainschmuggels nach Europa gilt. Über ihre Geldanalyse berichten die Forscher im Fachmagazin «Trends in Chemical Analysis» (Bd. 27, S. 344). Die Forscher untersuchten Banknoten aus Kanada, den USA, Spanien, Deutschland, Irland und der Schweiz. Daten zur Rauschgiftbelastung der Geldscheine in England und Frankreich ergänzten sie aus anderen Studien. Mit verschiedenen Methoden lösten sie das Kokain aus den Geldscheinen heraus und trennten die Lösung in ihre Bestandteile.

Die weitere Untersuchung mit dem sogenannten Massenspektrometer, das die Bestandteile in Fragmente zerlegt und deren Masse bestimmt, zeigte den Forscher das Niveau der Rauschgiftverunreinigung. Mit bis zu 1300 Mikrogramm pro Banknote stellten Dollar-Noten den Rekord auf, gefolgt von einem Maximalwert von rund 900 Mikrogramm pro Euroschein in Spanien. Deutsche Euroscheine fallen dagegen mit maximal fünf Mikrogramm Kokain kaum auf. Besonders wenige Kokainkonsumenten scheint es in der Schweiz zu geben: Bei einer Untersuchung waren bei überhaupt nur sechs Prozent der Scheine Reste der Droge gefunden worden.

google center mitte