Feiertagschaos in Spanien

Was ist los im katholischen Spanien? Haben die Bewohner ihre Traditionen vergessen oder warum wird am Ostermontag gearbeitet? Auch an Pfingsten, Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam heißt es für die Spanier: „Schaffe, schaffe, Häusle baue!“ Doch keineswegs liegt das an der spanischen Ungläubigkeit.
Mit Sicherheit würden die Spanier gerne alle Feiertage zelebrieren. Doch auch in bella España gibt es eine gesetzliche Obergrenze für die freien Tage. Neuerdings liegen immer mehr katholische Feiertage unterhalb dieses Limits.
Die Vergabe der lokalen und regionalen Feiertage liegt weder in Gottes noch in Staates Hand, sondern lastet auf den Schultern der jeweiligen Landesregierung.
Katalonien zum Bespiel. Dort sagt man „Ja“ zum Ostermontag und hat sich gegen den Gründonnerstag entschieden. Was die Spanier natürlich nicht davon abhält, dennoch den Tag mit ausreichend aufwendigen Prozessionen und Feierlichkeiten zu versehen.
Pfingsten und Christi Himmelfahrt sind in den meisten Ländern vom Verfassungstag im Dezember aus dem Wettbewerb gedrängt worden.
In Madrid erschlich sich der Volksaufstand gegen die französische Besetzung am 2. Mai 1808 einen der begehrten Feiertagsplätze.
Für die Heiligen San José oder Santiago sieht die Lage düster aus. Die Namenstage der beliebten spanischen Oldies werden von weltlichen Festen verdrängt.
Die Bischofskonferenz sagt: „Kein Kommentar!“ Aber die Opferung von Allerheiligen am 1. November werden sie unter keinen Umständen hinnehmen. Irgendwann wird wahrscheinlich auch an Weihnachten gearbeitet und die Geschenke werden im Büro ausgepackt.

Rebecca Goerke,

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