Die Mandel – La Almendra – aus Spanien

Wenn in Deutschland nach Weihnachten die Reste von den bunten Tellern geknabbert werden, ist für die Spanier das Fest noch lange nicht zu Ende.
Bekanntlich bringen die Heiligen Drei Könige am 6. Januar die Geschenke für die Kinder. Und dass die Spanier einen besonders "süßen Zahn" haben, stellen Sie sehr schnell fest, wenn Sie einmal in ein Stück Turrón beißen. Diese Leckerei in allen Variationen gibt es verstärkt um den Jahreswechsel. Und sie besteht zur Hälfte aus Mandeln.
Mandeln ohne Schale mit Haut gibt es auf den Wochenmärkten für ca. 8 Euro das Kilo. Mit 612 kcal pro 100 Gramm sind sie wirklich "harte Nüsse". Was Turrón an Kalorien hat, wollen wir gar nicht wissen, denn das könnte einem glatt die Lust am Naschen verderben.
Dabei sind Mandeln reich an Fett, Eiweiß und Mineralstoffen wie Zink, Magnesium, Kalium und Eisen sowie einigen B-Vitaminen. Da sie aber auch einen hohen Gehalt an Oxal- und Phytinsäure aufweisen, die ihre Mineralstoffe binden und so die Aufnahme erschweren, sollte man sie zusammen mit VitaminC-reichen Nahrungsmitteln essen, um die Resorption zu verbessern.
Mandeln erhalten von allen Nüssen am meisten Kalzium und 20 Prozent Eiweiß – ein Drittel mehr als Eier. Mandelöl ist ein hervorragendes Hautpflegemittel.

Tipps: Achten Sie beim Kauf von Mandeln mit Schale darauf, dass die Schale unbeschädigt und nicht verschimmelt ist.

Bereits geschälte, gehackte, geriebene oder gestiftelte Mandeln haben weniger Aroma. Also besser selbst knacken und schälen. Bei verpackter Ware auf das Haltbarkeitsdatum achten und keine Ware vom Vorjahr kaufen. Lagern Sie Mandeln kühl und trocken.
Werfen Sie Nüsse und Mandeln beim Verdacht von Schimmel auf der Schale oder auf dem Kern vorsorglich in den Abfall.
Mandeln stammen ursprünglich aus Vorder- und Zentralasien. Von dort aus verbreiteten sie sich nach Griechenland, Nordafrika und über die ganze westliche Halbkugel. Heute zählen Kalifornien und Spanien zu den wichtigsten Anbaugebieten.
Kalifornien ist mit einem Anteil von ca. 75 Prozent an der globalen Ernte das ertragreichste dieser Anbaugebiete. Spanische Mandeln sind im Gegensatz zu kalifornischen Mandeln dickschaliger.
Die Mandelbäume im Mittelmeerraum tragen häufig süße und bittere Mandeln an einem Baum. Dieser Umstand ist dafür verantwortlich, dass in jeder Ernte der süßen Mandeln ein natürlicher Bittermandelanteil von ca. zwei Prozent enthalten ist.
Da bittere Mandeln blausäurehaltig sind, darf dieser Anteil nicht mehr als fünf Prozent betragen. Ein geringer Anteil an bitteren Mandeln ist jedoch notwendig, damit das Marzipan seinen vollen Geschmack entfalten kann.
Gleich nach der Ernte muss die grüne Schale entfernt werden, da diese zu diesem Zeitpunkt noch weich ist und sich leicht vom Kern lösen lässt. Dadurch wird zugleich die Schimmelbildung verhindert, und die Steinschalen der Mandeln bleiben hell.
Diese Entschalung findet heute maschinell statt. Die Mandeln in der Steinschale werden nun von ursprünglich 20 bis 25 Prozent auf eine Feuchtigkeit von sieben Prozent getrocknet. 90 Prozent der weltweit geernteten Mandeln werden auch von dieser Steinschale befreit und somit als shelled almonds, als Mandeln ohne Steinschalen, vertrieben.
Im späten Herbst und im Winter haben Mandelbäume eine sogenannte Schlafphase, in der sie ihr Laub abwerfen, um dann im Frühjahr die Landschaft mit ihrer rosa-weißen Blütenpracht zu verzaubern.

TIPP:  Zur Mandelblüte an die Costa Blanca oder nach Mallorca reisen!