Das Apasa-Tierheim in Jávea geht mit gutem Beispiel voran

Seit sieben Jahren leitet Andrea Rapolthy das Apasa-Tierheim in Jávea, und dies mit großem Erfolg. Anfangs handelte es ich um ein heruntergekommenes Tierheim, inzwischen wurde es zu einer gut organisierten Tierauffangstation ausgebaut, in der zur Zeit 180 Tiere eine Zuflucht gefunden haben. Hier werden die Tiere so gut wie nur möglich versorgt, zudem werden bei allen Bluttests und Impfungen durchgeführt, kein Hund verlässt das Tierheim ohne Mikrochip. Die Kosten für die medizinische Betreuung und das Futter belaufen sich dabei im Schnitt auf 25 Euro pro Hund im Monat, was zusammengerechnet eine Summe von 4 500 Euro ergibt.

Das Apasa-Tierheim ist mittlerweile zu einer Auffangstation für Tiere in der ganzen Umgebung geworden, wobei die Herkunft der Tiere oftmals unbekannt ist. Wie Andrea Rapolthy schildert, werden Hunde nachts in den Außenzwinger gesetzt oder ans Gitter gebunden. Diese Situation kommt auch dadurch zustande, dass es in den umliegenden Gemeinden Benissa, Teulada und Benitachtell noch keine ähnlichen Einrichtungen für Tiere gibt. Manche Gemeinden wollen sich daher auch an den Unterbringungskosten für die Tiere in Jávea beteiligen, wie z.B. Teulada-Moraira. Für die dort zuständige Stadträtin Sylvia Tatnell ist es wichtig, möglichst schnell eine Lösung zu finden, auch weil laut Landesgesetz 4/1994 die Gemeinden dafür sorgen müssen, dass ausgesetzte Tiere 24h am Tag in Tierheimen oder ähnlichen Einrichtungen aufgenommen werden können.

Dennoch sieht Andrea Rapolthy den Bau von neuen Tierheimen kritisch, da die Gemeinden nur zehn Tage die Verantwortung für die Tiere hätten, und sie danach einschläfern könnten.


Daher ist man nun in Benissa und Teulada zu dem Schluss gekommen, tierliebe Auffangstationen zu erbauen, um auch das Apasa-Tierheim zu entlasten. Für den Baubeginn gibt es bisher jedoch noch keine konkreten Angaben. Das dies schnell geschehen sollte, hängt vor allem damit zusammen, dass das Apasa-Tierheim in letzter Zeit selbst mit finanziellen Problemen kämpft. Dies hat mehrere Gründe: Die Tiere sind immer mehr geworden, doch die Hilfe hat nachgelassen. Früher seien an einem Tag die Deutschen, dann die Schweizer, die Engländer und die Franzosen gekommen, so Andrea Rapolthy. Zudem weiß man noch nicht, ob die Gemeinde Jávea wieder Geld zuschießen wird, wie es in den letzten drei Jahren der Fall war.

Eine weitere offene Frage ist auch, was mit den 200 000 Euro geschehen soll, die von einem englischen Wohltätigkeitsverein für den Bau eines neuen großen Tierheims in Aussicht gestellt wurden. Auch hier fehlt noch die Zusage der Stadt, ob sie das Grundstück zur Verfügung stellt. Falls man sich nicht bald einigt, könnte das Geld für andere Ziele verwendet werden, fürchtet Rapolthy. Sie träumt von einem Tierpark, der von mehreren Gemeinden gemeinsam unterhalten wird, dafür ist aber finanzielle Unterstützung notwendig und deshalb versucht sie, die spanische Bevölkerung auf das Problem aufmerksam zu machen: sie hält Vorträge in Schulen und lädt die Schüler mit ihren Lehrern in das Apasa-Tierheim ein. Firmen und Privatleute spricht sie ebenfalls an, da schließlich alle davon profitieren würden, wenn keine Hunderudel die Strassen mehr unsicher machten.

Für weitere Informationen über das Apasa-Tierheim und die dort aufgenommenen Tiere besuchen Sie bitte die folgende Homepage:
http://www.apasa-javea.net/

20.04.2006, Anja Köder

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