Cartagena – Informationen über Cartagena

Wer eine dürre, ausgetrocknete und trostlose Landschaft im Gebiet von El Algar erwartet, hat sich getäuscht.
Unendliche Gemüse- und Obstplantagen, entstanden durch die zum Teil heftig umstrittenen Wasserzuleitungen aus den Flüssen Segura und Tajo, und eine Vielzahl von Baumwollfeldern zieren den Weg zu der in Murcia gelegenen Hafenstadt Cartagena, die lange Zeit als unattraktiv galt.
Inzwischen hat die Stadt einiges an Flair dazugewonnen und gilt als Teil der Geschichte dieses Mittelmeerparts.

Die Geschichte Cartagenas

Werfen wir einen Blick auf die Geschichte von Cartagena:
Im Jahr 227 vor Christus landeten die Karthager unter der Führung von Hasdrubal in Cartagena und gründeten die heutige Stadt. 18 Jahre später eroberten die Römer das Gebiet, gefolgt von den Byzantinern und Arabern, die allesamt das reiche Erzvorkommen sowie die strategische Lage des Naturhafens nutzten und damit für wirtschaftliche Blütezeiten sorgten.
Sicher durchlebte die Stadt auch schwierige Zeiten, wie die riesige Flutwelle im 12. Jahrhundert, die große Teile Cartagenas zerstörte, oder der Einbruch von Epidemien im 17. Jahrhundert.
100 Jahre später verdoppelte sich die Population, ausgelöst durch den Status als führender spanischer Flottenstützpunkt im Mittelmeerraum und den damit verbundenen Anstieg von Arbeitsmöglichkeiten.
Das 19. Jahrhundert war geprägt von einem, durch die Entdeckung von beachtlichen Silberadern verursachtem, Zustrom an Glücksrittern.
Folge war ein wirtschaftlicher Aufschwung, was der kleinen Bergbausiedlung La Únion den Zusatznamen "Nueva California" (Neukalifornien) verschaffte und Cartagenas Stadtbild mit zahlreichen prunkvollen Jugendstilbauten ein neues Image schenkte.
Im Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 wurde der Hafen der Stadt zum wichtigsten Umschlageplatz für Kriegsmaterial der republikanischen Truppen.
Der 25. November 1936 ist dabei als besonders tragisches Datum in die Stadtgeschichte eingegangen, da an diesem Tag durch Bombadierungen der deutschen Legion Condor viele Menschen ums Leben kamen und große Teile der Stadt zerstört wurden.


Tourismus – Sehenswürdigkeiten von Cartagena

In den letzten 50 Jahren wurde der Erzabbau in den Mienen hinter Cartagena aufgrund der geringen Rentabilität eingestellt. Stattdessen sorgte die Ansiedlung verschiedener Industrien im "Valle de Escombreras" und die Ausdehnung der Gemüse- und Obstplantagen für den wirtschaftlichen Wohlstand.
Ende der neunziger wurde eine umfassende Restaurierung des Stadtkerns eingeleitet und eine Verbesserung von Sportangeboten, touristischen Dienstleistungen, Hotelangeboten etc. vorgenommen, um die bis dato sehr niedrige Tourismuswirtschaft anzukurbeln.
Fortan eröffneten Museen, ehemalige Bergbaupfade und Weidewege wurden zu ausgeschilderten Wanderwegen ausgebaut. Auch erstklassige Golfplätze fanden ihren Weg in die Hafenstadt, sowie die Inbetriebnahme eines Touristenbuses und eines Katamarans für Rundfahrten im "Puerto de Culturas" (Hafen der Kulturen).
Seitdem ein neues Schiffsdock gebaut und das touristische Angebot erweitert worden ist, setzte auch im Kreuzfahrtsektor eine steile Entwicklung ein und sorgte dafür, dass inzwischen ca. 34 Kreuzfahrtschiffe jährlich mit mehr als 30.000 Passagieren in den Hafen von Cartagena eindocken.
Inzwischen ist die Stadt hervorragend für einen Tagesausflug geeignet. Besichtigen Sie das römischen Amphitheater , das archäologische Forschungszentrum sowie das  römisches Museeum 
Besuchen Sie das "neue Cartagena" und erleben Sie ein Stück spanische Geschichte…

Susanne Hesse