Express-Entführungen an der Costa Blanca

In Spanien mehren sich die so genannten Express-Entführungen. Besonders an der Costa Blanca und in der Region Valencia florieren die Überfälle, bei denen die Opfer entführt und ausgeraubt werden.
Der Ablauf ist stets der gleiche: Die Täter bringen die von ihnen ausgespähte Person in ihre Gewalt und halten sie einige Stunden oder wenige Tage fest. In dieser Zeit zwingen sie das Opfer entweder, ihnen die Geheimnummern der Bankkarten zu verraten, um die Konten leer zu räumen oder erpressen von den Familienangehörigen Lösegeld.
Die Summe des Lösegeldes wird absichtlich in Grenzen gehalten, damit die Zahlung schnell erfolgen kann. Meist werden Beträge bis 50.000 Euro gefordert.

Sieben Fälle sind Ende des Jahres 2008 an der Costa Blanca und in der Gegend um Valencia publik geworden. Die Zeitung "El Mundo" schrieb, dass es lediglich die Spitze des Eisbergs sei.
Dass sich die Express-Entführungen gerade an der Costa Blanca und in der Region Valencia häufen sei kein Zufall, so die Polizei. Tausende nicht selten wohlhabende Rentner haben sich die Gegend in den vergangenen Jahren ausgesucht, um ihren wohlverdienten Ruhestand unter der Mittelmeer-Sonne zu genießen. Unter ihnen sind sowohl Briten oder Deutsche als auch viele Spanier. Dies lockte auch die organisierte Kriminalität an wie zum Beispiel Mafiabanden aus Osteuropa.

17.12.2008, Anja Nitschky

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