Ávila

Ávila ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der spanischen Autonomen Region Kastilien-León.
Mit rund 50.000 Einwohner liegt sie auf dem höchsten Punkt im Lande am Río Adaja.
Einen großen Bekanntheitsgrad erhielt die Stadt aufgrund ihrer berühmtesten Tochter, Theresa von Ávila, der Mystikerin und Gelehrten aus dem 16. Jahrhundert.
Sie war auch die Begründerin des Karmeliterinnenklosters in Ávilas. Seit 1985 ist Àvila Weltkulturerbe der UNESCO.

Geschichte von Ávila

Ávila hat eine sehr lange Geschichte und war seit der römischen Herrschaft ununterbrochen besiedelt. Unter westgotischer Herrschaft hatte sie aufgrund der Nähe zu Toledo, der damalige Hauptstadt, große Bedeutung im spanischen Königreich.
Die Mauren besiedelten die Stadt zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert. Nach langen Auseinandersetzungen zwischen Moslems und Christen setzte etwa im 15. Jahrhundert mit der Vertreibung der Araber aus Spanien Ávilas wirtschaftliche Blütezeit ein.
Aufgrund der Pest und des Auszugs des Hofes nach Madrid brachte Àvilas Entwicklung zum Stillstand.
Erst ab dem 19. Jahrhundert entwickelte sich allmählich die heutige Stadtstruktur und Wirtschaft. Im spanischen Bürgerkrieg und unter Franco stand Ávila dem Diktator stets zur Seite und trägt daher noch heute den Titel „Ávila de los leales“.


Sehenswürdigkeiten in Ávila

Die Stadtmauern von Ávila, die zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert erbaut wurden, sind wohl der Höhepunkt auf einem Rundgang durch die Stadt. Von hier aus bietet sich dem Besucher ein atemberaubender Blick auf die Kathedrale. Vollständig erhalten ist die Stadtmauer rund 2.500 Meter lang und zählt 88 Türme und 9 Stadttore.
Die gotische Kathedrale der Stadt ist insofern interessant, als sie Teil der Befestigungsanlage ist: der Chor der Kathedrale durchstößt die südliche Stadtmauer und wurde halbkreisförmig neu ummauert, es entstand eine Art sehr breiter Turm.
Ávila besitzt, wie viele Städte dieser Region Kastilien-Leóns, zahlreiche romanische Kirchen, wie St. Vincenz, St. Peter und das St. Thomas-Kloster, die teilweise außerhalb der Stadtmauern liegen. Aus der maurischen Zeit ist überdies eine Synagoge erhalten.

Marion Meerpohl