Auslandsüberweisungen in der Europäischen Währungsunion: eine kostengünstige Transferform

Nach langem Hin und Her in der EU hat sie vor ca. 2 Jahren die Überweisungsmodalitäten innerhalb der europäischen Währungsunion (EWU) festgelegt. Allerdings hat es noch ein weiteres Jahr gedauert bis die spanische Zentralbank eine einheitliche Auslegung dieser Richtlinie erreichte. Dies geschah vor ca. 1 Jahr. Seitdem hat sie für alle spanischen Banken eine verbindliche Richtlinie herausgegeben wie die Auslandsüberweisungen innerhalb der  EWU zu handhaben sind.

Damit diese Richtlinie greift muss es sich bei der Überweisung um eine Überweisung innerhalb der EWU handeln d.h. die Überweisung muss von einem Land der EWU ausgehen und auch in einem Land der EWU eingehen, z.B. von Deutschland nach Spanien oder umgekehrt. Des weiteren müssen sowohl das Senderkonto als auch das Empfängerkonto in EUR geführt werden.

Neben dem richtigen Namen des Empfängers der Überweisung müssen auch die richtige IBAN-Nummer und der richtige SWIFT/BIC-Code des Empfängers angegeben werden.

Des weiteren muss in der sog. Kostenklausel „KOSTENTEILUNG“ angegeben werden, dass jeder seine eigenen Kosten trägt, der Sender seine Bankkosten und der Empfänger die seinigen. (Alternativen wären: alle Kosten zu Lasten des Empfängers oder zu Lasten des Auftraggebers. Dann  greift diese Richtlinie jedoch nicht ein).

Wenn jetzt noch der Überweisungsbetrag maximal 50.000 EUR beträgt, dann handelt es sich um eine sog. EU-Standardüberweisung, die Richtlinie der EU greift ein und die betroffene Ueberweisung darf nicht mehr Gebühren kosten, als wenn es sich um eine nationale Überweisung handeln würde. Dies bedeutet, dass auf der Empfängerseite keine Kosten entstehen dürfen, auf der Absenderseite aber schon.

Diese Gebühren hängen dann von der Bank/Land ab, von wo aus die Überweisung durchgeführt wird. Diese sind von Land zu Land und von Bank zu Bank unterschiedlich und in Spanien idR höher als in Deutschland. Die Meinung, dass diese Überweisungen daher ganz kostenlos wären, ist folglich falsch. Denn eine nationale Überweisung mag vielleicht in Deutschland kostenlos sein, in Spanien aber nicht.

Zumindest in Spanien muss jede Bank ihre maximalen Gebühren von der spanischen Zentralbank genehmigt bekommen haben und den Kunden auf Verlangen darüber informieren (der sog. folleto de tarifas/tablón de anuncios).

Schlussfolgerung: Die sog. EU-Standardüberweisung bis zur Höhe von 50.000 € ist die schnellste (ca. 2-3 Tage), sicherste und auch billigste Form für Privatkunden innerhalb der EWU Geldtransfere vorzunehmen.

Autor:
Stephan Richter (Bankangestellter; arbeitet z.Z. als stellvertretender Filialleiter bei der BANCA MARCH in Els Poblets, Alicante, Spanien).
Avda. Jaume I, nº 11
03779 Els Poblets
Tel: 0034-96.647.56.59

google center mitte