Aloe Vera – die spanische Heilpflanze

Die Aloe Vera, auch Wüstenlilie genannt, ist eine der 700 Lilienarten und gehört zu den vielen alten und lang erprobten Heilpflanzen. Seit über 6.000 Jahren ist ihre Wirkung bekannt und sie wird in Form von Pflanzenauszügen oder Saft zur Therapie erfolgreich eingesetzt.
Heute hat man dieses altbewährte Naturheilmittel wiederentdeckt und entwickelt neue Methoden des Anbaus wie auch der Anwendung. Sie gilt als Symbol für Gesundheit und Wohlergehen.
Bereits seit Tausenden von Jahren greifen die Menschen erfolgreich zu Mitteln aus der Natur um körperlichen Leiden vorzubeugen und sie zu bekämpfen. Während im europäischen Raum die Pflanze lange fast nur zur Anregung der Verdauung und wegen ihrer abführenden Eigenschaften gebraucht wurde, ist das Anwendungsspektrum in anderen Kulturkreisen vielseitiger.
Verwendet werden neben dem eingetrockneten Saft auch der frische Blattsaft, ganze Blätter, das Gel des wasserspeichernden Gewebes und auch die Wurzeln.

Geschichtliches
Die ersten Aufzeichnungen zur Aloe-Vera-Pflanze wurden vor etwa 6.000 Jahren in Ägypten niedergeschrieben. Die Pflanze sollte Schönheit, Gesundheit und Unvergänglichkeit verleihen. Cleopatra und Nofretete schätzten den wohltuenden Saft und verwendeten ihn zur täglichen Haut- und Schönheitspflege.
Alexander der Große ließ die Verletzungen seiner Krieger mit dem Saft der Aloe Vera behandeln. Er ließ Aloe-Pflanzen in Wagen setzen, damit er immer frische Vorräte auf seinen Feldzügen hatte.
Auch Christoph Kolumbus besann sich der heilenden Wirkung der Pflanze und führte Blumentöpfe mit Aloe Vera auf seinen Schiffen mit, um mit dem Saft Wunden behandeln zu können.
In der indischen Ayurveda-Medizin findet die Aloe vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel als Mittel für Verjüngung, bei Menstruationsbeschwerden und zur Kreislaufstabilisierung. Ayurveda umschließt den ganzen Menschen: Seele und Körper müssen in Harmonie sein. Diese Behandlungsart findet auch in den westlichen Industrieländern zunehmend Beachtung.

Unsere Urgroßmütter nannten Aloe Vera die "Erste-Hilfe-Pflanze" schlechthin. In Europa ist die Aloe Vera hauptsächlich als hautpflegendes, wundheilendes und feuchtigkeitsspendendes Mittel in kosmetischen Produkten bekannt. Der Aloe Vera Saft ist hier erst seit Mitte der 90er Jahre im Handel.

Aloe-Vera-Gel
Das Aloe-Vera-Gel ist das meist verwendetste und hat eine transparente, aber etwas schleimige Konsistenz. Es stammt aus dem Inneren des Blattes, und um dieses Mark zu gewinnen müssen Blattrinde und Blattgrün sorgfältig entfernt werden.
Wissenschaftler haben durch modernste technologische Untersuchungsmethoden inzwischen bereits 220 Inhaltsstoffe in dem Aloe-Vera-Gel nachgewiesen. Man vermutet, dass sich im Laufe weiterführender Studien noch einige mehr finden werden. Das Mark der Aloe-Planze enthält unter anderem Enzyme, Mineralstoffe (z.B. Eisen, Natrium, Magnesium, Zink,…), Vitamine (z.B. A, C, E), Carotin, essentielle Fettsäuren, Aminosäuren und verdauungsfördernde Fermente.

Wirkungsweise und Anwendungsgebiet
Außergewöhnlich sind bei dieser Pflanze die Schutzeigenschaften gegen das Verdunsten von Feuchtigkeit. Wird eines der Blätter der Pflanze verletzt, so heilt die Wunde fast augenblicklich. Die Ägypter schlossen deshalb bereits vor über Tausenden von Jahren daraus, dass diese Fähigkeiten auch der Behandlung des menschlichen Organismus und der Haut zugute kommt.
Eine der herausragenden Leistungen der Aloe Vera ist ihre Eigenschaft, die Entgiftung unseres Körpers zu unterstützen. Gerade in der heutigen Zeit mit ihren vielen Umweltgiften tut es dem Körper gut, von diesen schädlichen Ablagerungen auf sanfte Weise befreit zu werden.
Die allgemeine Stärkung des Immunsystems durch ihre mehr als 220 Wirkstoffe ist beachtenswert, was schließlich zu einer Kräftigung des gesamten Organismus führt.
Natürlich ist neben der innerlichen Anwendung auch die äußerliche Verwendung der Aloe Vera von Nutzen. Auf der Haut bewirken die vielen Inhaltsstoffe (oft auch zusammen mit Honig oder Propolis (Kittharz der Bienen) verwendet) eine Wiederherstellung und Desinfektion. Die pflegende Wirkung der Aloe ist nicht zu unterschätzen.
Die Aloe Vera-Pflanze gleicht zudem einer kleinen "Hausapotheke": So wird geschildert, dass ihr innerer Saft Schnittwunden heilt, Verbrennungen, Sonnenbrand und Mückenstiche lindert, gegen Akne und Haarausfall hilft, zahlreiche Magenbeschwerden lindert, und vieles mehr. Viele der Anwendungsgebiete waren lange Zeit vergessen und werden heute nach und nach wiederentdeckt.
Leider gibt es bis heute bei uns noch keine schulmedizinisch gesicherten Kenntnisse über die breite therapeutische Wirksamkeit, so dass wir nur auf die zahlreichen überlieferten Erfahrungen aus der Naturmedizin anderer Völker zurückgreifen und für uns neu erkennen können.
Allgemein gilt jedoch trotzdem, dass die Aloe-Pflanze kein Wunderheilmittel ist ein therapeutischer Einsatz – ob äußerlich oder innerlich – stets nur unterstützend und in ernsten Situationen unbedingt mit Rücksprache eines Arztes eingesetzt werden sollte!

Autorin: Julia Borg

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