Auswandererland Spanien: Nichts für Spontane

Spanien ist eines der beliebtesten Urlaubs- und Auswandererländer Europas. Das sonnige Klima und die Freundlichkeit der Spanier verleiten schnell zum Traum vom Auswandern. Sie sollten jedoch daran denken, dass die momentane Krise in Spanien es schwieriger gemacht hat, in dort Fuß zu fassen. Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollten Sie sich daher gut auf diesen Schritt vorbereiten.

Sorgfältige Vorbereitung ist nötig

Das neue Leben wird nicht zwangsläufig so entspannt werden, wie Sie den 14-tägigen Strandurlaub in Erinnerung haben. So sollten Sie sich frühzeitig Gedanken machen, ob Sie kaufen oder mieten wollen. Wer sich dauerhaft niederlassen möchte, und schon etwas Geld angespart hat, denkt vielleicht über den Kauf einer kleinen Finca nach. Wer einen beruflichen Neustart sucht, ist mit einer günstigen Mietwohnung für den Anfang besser beraten. Die durchschnittlichen Mietpreise sind zwar moderat, jedoch ist die Nachfrage in Städten wie Barcelona höher als das Angebot, daher früh mit der Suche beginnen!

Aller Anfang ist schwer – und kostenintensiv. Bis man den ersten Job gefunden hat, kann es einige Zeit dauern. Der Arbeitsmarkt in Spanien steckt momentan in einer Krise, so sollten Sie zumindest in einem gefragten Beruf ausgebildet sein, und sich in der Landessprache verständigen können. Wer einen Spanischkurs besuchen möchte, sollte die Kosten hierfür in seiner finanziellen Planung ebenfalls berücksichtigen. Spanien ist nicht mehr das billige Urlaubsland von vor 10 Jahren. Wer ohne Job – also auf „gut Glück“ – auswandert, sollte wissen, dass die spanischen Lebensmittelpreise mit den deutschen aufgeschlossen haben. Einen gewissen Finanz-Puffer, der für das Dach über dem Kopf und das Essen auf dem Tisch sorgt, sollte man schon haben, denn die Jobsuche kann u.U. länger dauern als man vielleicht plant. Bedenken Sie auch andere Kosten, beispielsweise wenn Sie für eine Stellenbewerbung Ihr Diplom übersetzen und beglaubigen lassen müssen.

Auswandern auf Probe

Das Risiko, vom Alltag in der Wahlheimat enttäuscht zu werden, verringert sich enorm, wenn Sie das Land erst einmal auf Probe kennen lernen. Mit einer 6-monatigen Auszeit sinkt der Erfolgsdruck und man hat weniger Sorgen. So kann man auch die Wohnung daheim währenddessen untervermieten und muss nicht gleich mit Sack und Pack das Land verlassen. Außerdem bleibt ein Hintertürchen offen, im Falle eines Sinneswandels. Für einen begrenzten Zeitraum lässt sich auch finanziell besser planen. Es sind weniger Ersparnisse erforderlich und zur Not kann vorerst auch ein kleiner Kredit zur Überbrückung bis zum ersten Job helfen. Wenn alles geklärt ist, haben Sie Zeit, Land und Leute kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen und Ihre Sprachkenntnisse und Jobchancen zu verbessern. Wenn Sie dann doch nicht auswandern, haben Sie gute Erfahrungen gesammelt und eine neue Kultur kennengelernt. Win Win!

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