Neues Baugesetz

Das Land Valencia verbaut sich gerade seine eigene Zukunft. Daran wird auch das seit dem 1. Februar in Kraft getretene Baugesetz LUV voraussichtlich nichts ändern.
Das LUV (Ley Urbanística Valencia) ist von der konservativen Volkspartei gegen den Widerstand der Opposition durchgepeitscht worden und löst das LRAU (Ley Reguladora de la Actividad Urbanística) ab, das 1994 von der Sozialisten verabschiedet worden ist.
Das LRAU ermöglichte Lokal- und Regionalpolitikern aller Couleur sowie den mit ihnen verbundenen Bauunternehmern die Zubetonierung eines erheblichen Teils der Küste.

Das neue Regelwerk schränkt nun die Willkür dieser Bauvorhaben etwas ein. Darüber hinaus räumt es den einfachen Haus- und Grundbesitzern sowie den Rathäusern mehr Rechte ein und beschränkt den Handlungsspielraum des Agente urbanizador, des Erschließers. Trotzdem bleiben Enteignungen weiterhin möglich und der Benachrichtigungsmodus der von Bauvorhaben Betroffenenen bleibt sehr fragwürdig.

Für die konsequente Umsetzung des Gesetzestextes bedarf es jedoch politischen Willens, welcher aber in den meisten Küstengemeinden nicht vorhanden ist. Das zeigt aktuell die Chuzpe, mit der in Benissa, Calpe, Parcent und vielen anderen Orten schnell noch zu LRAU-Konditionen der Bau tausender Häuser genehmigt wurde. Schwer vorstellbar ist, dass der immense Druck, weiter zu bauen, von einem Tag auf den anderen aufhört, nur weil ein vertracktes Regelwerk in Kraft getreten ist, dessen Tragweite erst in Jahren deutlich sein wird.

Susanne Hesse

IMP-Agentur