Telefonica steht vor der Übernahme von O2

Der spanische Telecom-Konzern Telefonica darf das britische Mobilfunkunternehmen O2 übernehmen und damit zum zweitgrößten Anbieter von Handygesprächen in Europa aufsteigen. Um nicht zu mächtig zu werden, muss Telefonica allerdings die Allianz FreeMove mit France Telecom, Deutscher Telekom und Telecom Italia verlassen.
Der spanische Telekomkonzern Telefonica hält inzwischen 76,51 Prozent der Aktien des britischen Mobilfunkbetreibers O2. Telefonica sieht nun nach eigenen Angaben die Bedingungen für die Übernahme in allen Belangen als erfüllt an. Um O2 rankten sich in den vergangenen Monaten wiederholt Übernahmegerüchte. So prüften bereits die Deutsche Telekom und KPN einen Erwerb des Unternehmens.

Die Übernahme hat nach früheren Angaben einen Wert von 26 Milliarden Euro. O2 ist neben Großbritannien und Irland auch in Deutschland aktiv, wo das Unternehmen 9 Millionen Kunden hat. Telefonica löst mit der Übernahme die Deutsche Telekom als zweitgrößten Mobilfunkanbieter Europas hinter Marktführer Vodafone ab.
O2 sei ist Mitglied der so genannten Starmap-Telekom-Allianz. Mit der Übernahme wäre das Unternehmen dann wohl in das Lager von FreeMove gewechselt und hätte für die Mitglieder der Starmap-Gruppe nicht mehr für Roaming-Dienstleistungen zur Verfügung gestanden. Dies wäre vor allem für den britischen Markt problematisch gewesen. Kostensteigerungen hätten gedroht. Die Kommission untersucht seit längerem das Marktverhalten der beiden Allianzen   ein Ergebnis dazu liegt bisher nicht vor. Der spanische Konzern bot von sich aus an, FreeMove zu verlassen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr übertraf Telefonica seine Erwartungen. Der Umsatz sei 2005 um mehr als 15 Prozent gestiegen, teilte die Gesellschaft in Madrid mit. Stärker als erwartet wuchs vor allem das Geschäft auf den Heimatmarkt. Die Tochter Telefónica De Espana habe ihren Umsatz um mehr als 4 Prozent gesteigert – die Wachstumsprognose hatte bei 0,2 bis 2 Prozent gelegen. In den Jahren bis 2008 rechnet Telefonica mit einem konzernweiten Zuwachs von sieben bis elf Prozent jährlich.
Übernahmeangebot für O2 in Höhe von 26.66 Milliarden Euro wurde vorgelegt.

Susanne Hesse

IMP-Agentur

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