Neue Dürre in Spanien

In Spanien wird für das Jahr 2006 eine noch schlimmere Trockenheit als 2005 prognostiziert. Es droht im kommenden Sommer eine Trockenheit, die die „Jahrhundertdürre“ dieses Jahres noch übertreffen könnte. Wie das Madrider Umweltministerium mitteilte, erlebte Spanien im hydrologischen Jahr von Oktober 2004 bis September 2005 die schlimmste Trockenheit seit 125 Jahren.

Im vorigen Sommer war es in Spanien unter anderem untersagt gewesen, Straßen mit Wasser zu reinigen und Parkanlagen zu sprengen. Die privaten Haushalte waren nur in einzelnen Gebieten vom Wassermangel betroffen.

Im letzten Quartal 2005 fielen in Spanien weniger Niederschläge als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Die in den Talsperren gestauten Wasservorräte gingen in der vorigen Woche sogar zurück, was für diese Jahreszeit ungewöhnlich ist.
Die spanischen Stauseen sind derzeit zu 45 Prozent gefüllt. Der Normalwert für diese Jahreszeit liegt bei 57 Prozent. Allerdings gibt es starke regionale Unterschiede. Während im Baskenland die Stauseen mit 95 Prozent fast bis an den Rand gefüllt sind, herrscht in der Region Murcia bei einem Stand von 12 Prozent großer Wassermangel.

Das Problem ist in Spanien weniger die sommerliche Hitze. Denn typische Eigenschaften des Mittelmeerklimas sind trockene und heiße Sommer. Im Winter jedoch fällt normalerweise genügend Regen, um Land und Leute auch während des Sommers ausreichend mit Wasser zu versorgen. Diesen Winter fiel jedoch nur rund 50 Prozent der sonst üblichen Niederschlagsmenge. Dadurch sind vielerorts die Wasserspeicher schon im Frühsommer leer – und die eigentliche Trockenzeit hat ja gerade erst begonnen.

Susanne Hesse