Cadaqués

Das weiße Fischerdorf Cadaqués liegt mit rund 2.600 Einwohnern im Nordosten Spaniens in der Provinz Girona, das der autonomen Region Katalonien angehört.
Cadaqués liegt direkt am Hohen Empordà. Bekannt ist Cadaqués vor allem durch Salvador Dalí, der hier einen Großteil seiner Kindheit und auch seinen Lebensabend hier in der Bucht Port Lligat verbrachte.
Seit 1997 ist sein Haus auch der Öffentlichkeit zugänglich. Doch auch andere Intellektuelle und Künstler sind eng mit dieser Kleinstadt verwurzelt, so etwa Chagall, Klein, Mirò oder Picasso.
Das milde Klima sorgt für angenehm warme Sommer, die nicht übermäßig heiß werden. Während des Winters kann der Tramontana jedoch für stürmisches Wetter sorgen. Cadaqués ist durch seine eingebuchtete Lage geschützter als seine Nachbarorte.

Im 18. Jahrhundert war der Weinanbau besonders wichtig, was dazu führte, dass mit der Reblaus zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Handel zunehmend ruiniert wurde.

Die abgelegene Lage des Dorfes machte Cadaqués zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr und mehr zu einem touristischen Anziehungspunkt. Vor allem für künstlerisch interessierte Besucher wurde die Stadt zu einem kulturellen Erlebnisort.


Sehenswürdigkeiten in Cadaqués

Im Zentrum des Ortes liegt die spätgotische Pfarrkirche Santa María aus dem 17. Jahrhundert. Dieses Monument wurde 1543 zerstört und kurze Zeit später wieder vollständig errichtet und dient heute als Austragungsort des alljährlichen Musikfestivals.
Der außergewöhnliche barocke Altar aus dem Jahre 1727 wurde 1994 komplett restauriert.  Um dieses religiöse Monument gruppieren sich zahlreiche verwinkelte Gassen, die zur muschelförmigen Bucht führen und zur malerischen Atmosphäre von Cadaqués beitragen.
In der Altstadt werden den Besuchern Galerien, Boutiquen und kunsthandwerkliche Geschäfte geboten. Hier sollte man sich auch ein Glas guten Wein in den ehemaligen „cellers“, den ehemaligen Weinlagerstätten, gönnen.
Der Strand von Cadaqués ist nur bedingt als Badestrand geeignet, da er sehr steinig ist und nur wenig Raum für Badegäste bietet. Jedoch existieren Wanderwege, sowie der Naturpark Cap Creus, der ein einmaliges Naturerlebnis ist. 

Im Jahre 1997 wurde die Casa Dalí, das Salvador Dalí Museum in Portlligat, der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ins Leben gerufen und finanziert wurde es durch die Gala-Salvador Fundación.
Salvador Dalí, dessen Vater hier geboren wurde, verbrachte selbst viele Jahre seiner Kindheit an diesem Ort. Nach seinem zwölfjährigen Aufenthalt in New York, entschied sich Dalí endgültig dazu, seinen festen Wohnsitz zusammen mit seiner Frau Gala nach Portlligat zu verlegen.
Die beiden gestalteten ihr Wohnhaus zwischen 1930 und 1970 mit verschiedenen Fischerhütten. Eine labyrinthähnliche Struktur ist aufgrund zahlreicher wiederholter Umbauten ein besonderes Charakteristikum des Hauses.
Im Inneren können Besucher den Arbeitsraum des Künstlers, die Bücherei und die Schlafzimmer besichtigen. Auch der Garten ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Museo Perrot-Moore, benannt nach dem irischen Agenten Salvador Dalís, zeigte bis vor kurzem noch europäische Graphiken vom 15.bis 17. Jahrhundert von Durero, Raphael, Caravaggio und Matisse. Mittlerweile ist es jedoch leider geschlossen und soll demnächst für offizielle Zwecke genutzt werden.

Marion Meerpohl