Auswandern – Wenn die Ferne ruft und die Bürokratie antwortet

Fast jeder hat schon mal darüber nachgedacht: Auswandern – den Urlaub auf unbeschränkte Zeit verlängern. Raus aus dem grauen Wetter, rein in den Sonnenstuhl. Das Leben genießen und für wenig Geld viel bekommen.

Dass diese Fantasie ungemein wenig mit der Realität zu tun hat, sollte sich rumgesprochen haben. Denn Auswandern geht bei weitem nicht so leicht von der Hand, wie man denken möchte. Trotz allem zieht es mehr Deutsche weg aus ihrer Heimat, als man denken möchte. Die Statistik besagt, dass es 2010 an die 670.000 Bundesdeutsche waren, die ihrer Heimat den Rücken kehrten und 2015 bereits fast eine Million (Quelle: Statista). Die Gründe dafür sind so vierfältig, wie die genannten Zahlen. Aber was sind eigentlich die ersten Schritte, die man hierfür in der Praxis bewältigen muss? Viele sind es nicht. Man sollte nur wissen, wo man beginnen sollte.

Welche Motive treiben Sie an? Warum wollen Sie auswandern?

Einige Motive für eine Auswanderung liegen sicherlich auf der Hand: vermeintlich besseres Wetter, Abenteuerlust, realistischere Aufstiegschancen im Beruf, geringere Steuern, mehr Lebensqualität oder natürlich: die Liebe. Aber wenn man einmal den Entschluss für eine Veränderung gefasst hat, wo fängt man an? Online finden sich unzählige Foren von und für Auswanderer, jedoch mit viel Halbwissen auf Grund veralteter Informationen. Viele Länder ändern ihre Visa-Bestimmungen periodisch, so dass man zunächst schnell auf eine falsche Fährte geraten könnte.

Besser macht man es gleich sorgfältig strukturiert. Nach den weltpolitischen Veränderungen der letzten Jahre ist das Auswandern zu einem durchaus komplexen Thema geworden. So zeigen die bekannten Auswanderungsshows zwar mögliche Probleme, die man in einer anderen Kultur haben könnte und die einem den neuen Anfang erschweren, nicht jedoch die einfache Ankunft am Flughafen, dem Meldeamt, der Universität oder dem nationalen Arbeitsamt und was passiert, wenn man eventuell nicht die richtigen Papiere oder Antworten vorweisen kann – die Basis eines jeden Neuanfanges. Gute Recherche ist daher der Schlüssel zum Auswandererglück, auch wenn dies weniger nach Abenteuer, dafür aber nach recht ordentlicher Langeweile klingt.

Welche wichtigen Informationen benötigen Sie vor der Auswanderung?

Als erstes muss klar sein, warum man auswandert: für den neuen Job, die Herzallerliebste oder um sich im Alter zur Ruhe zu setzen. Auf dieser Grundlage sollte man sich dann exakt jene Informationen suchen, die zum eigenen Fall passen, denn diese können oft sehr unterschiedlicher Natur sein. Am Besten schaut man hierfür zunächst beim Auswärtigem Amt (http://www.auswaertiges-amt.de) vorbei. Dort findet sich viel Nützliches und man kann sich ganz langsam herantasten und einen ersten Überblick über die eigene Situation verschaffen. (Eventuell stellt man dann allerdings schon fest, dass das vermeintliche Traumziel eigentlich gar keines ist, siehe Reisewarnungen.) Wenn Herz und Verstand aber zusagen, ist der nächste Schritt zum Konsulat des Ziellandes, um sich einen Überblick über mögliche Visa-Bestimmungen für einen Daueraufenthalt zu verschaffen. Ganz wichtig hierbei: genug Zeit einplanen. Da wir aber zum Glück im Zeitalter des Internets leben sind viele Informationen und Kontakte nur einen Mausklick oder eine Email entfernt.

Der nächste Schritt wäre, egal wohin die Reise geht, die Beschaffung und Übersetzung der zugehörigen amtlichen Dokumente, um sich im Zielland registrieren zu können: Zeugnisse, Heiratsurkunden, Geburtsurkunden, Referenzen oder Liquiditätsnachweise… um nur ein paar Beispiele zu nennen. Hierbei sollten jeweils zwingend beglaubigte Übersetzungen (und Kopien) erstellt werden, wofür die beauftragten Übersetzer meist in ihrem Heimatland gerichtlich vereidigt sein müssen, um schießlich mit Stempel und Unterschrift zu „beglaubigen“, dass alle Angaben wahrheitsgemäß übersetzt wurden. Diese Übersetzer kann man, wie oben schon angegeben, ganz einfach online über eine Übersetzungsagentur buchen, wie zum Beispiel auch unter www.uebersetzungsagentur24.com. Ein Preisvergleich der anbietenden Übersetzungsdienste lohnt sich hierbei. Wichtig ist jedoch, vor der Übersetzung zu wissen, ob der Übersetzer in Deutschland oder dem Zielland vereidigt sein muss. Auch diese Informationen erhält man auf dem Konsulat oder der Botschaft des Ziellandes. Die verschiedenen Anbieter verfügen hierfür zumeist über ein breites Netzwerk an Übersetzern in der ganzen Welt.

Auch Sie werden es schaffen, nach Spanien auszuwandern!

Ist dieser Teil der Vorbereitungen erledigt, ist man schon einen, um nicht zu sagen, den entscheidenden Schritt weiter. Natürlich ist das Auswandern innerhalb Europas hierbei nicht so kompliziert, wie etwa nach Japan oder in die USA. Mit etwas Glück liefert auch der neue Arbeitgeber die Abwicklung dieser bürokratischen Hürden im Gesamtpaket mit, vielleicht unterstützt der Partner vor Ort oder ein spezialisierter Anwalt – Voraussetzung für den Erfolg ist aber in jeden Falle Geduld, Zielstrebigkeit und eine exakte Planung.