Auswandern: Tipps und Wissenswertes

Auswandern ist der Traum vieler Deutscher. Doch bevor es in das Land der Wahl geht, muss gut organisiert werden. Sonst geht das Auswandern schief.

Das muss man alles beachten

Wer auswandern will, sollte früh mit der Planung beginnen. Die Vorbereitungen kann man in mehrere Etappen teilen. Steht das Ziel fest, beginnt man mit den grundsätzlichen Dingen:

Sprachkenntnisse vertiefen. Dafür gibt es Kurse. Auch Kontakt mit Leuten vor Ort hilft, sich in die landestypische Art zu sprechen, einzufühlen.
Arbeitsbedingungen erkunden. In jedem Land außerhalb der EU (hier ist Arbeiten für EU-Bürger kein Problem) gibt es andere Vorschriften.
Sozialversicherungen checken. Vor allem Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung unterscheiden sich oft von deutschen Systemen.

Für die erste Zeit hilft eine Auslandsreisekrankenversicherung. Über die Art des Rentensystems im Zielland informiert die Deutsche Rentenkasse. Außerdem existieren mit vielen Ländern Partnerabkommen bei Sozialversicherungen.

Rückt der Termin näher, empfehlen sich folgende Schritte:

Kontakt zur deutschen Botschaft im Zielland aufnehmen. Die diplomatischen Vertretungen haben Listen von seriösen Anwälten. Auch Informationen über seriöse Arbeitgeber bekommt man bei den Botschaften.
Aufenthaltsgenehmigung. Die braucht man außerhalb der EU. Ansprechpartner sind die Botschaften und Konsulate des Ziellandes in Deutschland.
Visa. Auch hier gibt es in Nicht-EU-Ländern strenge Vorschriften. Ohne ein gültiges Visum darf man in viele Länder nicht einreisen.
Arbeitserlaubnis. Meist reichen Aufenthaltsgenehmigung und Visa nicht für das Arbeiten im Zielland aus.

Wer mit Kindern auswandert, sollte außerdem:

sich um die passende Schule vor Ort kümmern, empfehlenswert sind Internationale Schulen.
Den Kindern Land, Leute und Kultur des Ziellandes nahe bringen. Das bewart vor Stress.

Bevor man die Zelte in Deutschland abbricht, gibt folgendes zu regeln:

Finanzen. Am sichersten sind Rücklagen, die für ein paar Monat absichern.
Benachrichtigungen. Nicht nur Ämter, sondern auch Freunde und Familie wollen informiert werden.
Umzug. Termine sollten früh stehen. Eine Wohnungsauflösung ist langwierig und anstrengend.

Typische Fehler vermeiden

Sich vorher nicht genau zu informieren, was Auswandern bedeutet, ist der größte Fehler. Günstig ist es, bereits einen Job im Land in Aussicht zu haben. Wer erst nach Umzug auf die Jobsuche geht, gefährdet seinen Plan. Am besten ist, wenn mehrere Aufenthalte im Auswanderland vorausgegangen sind.

Dann verfällt der Auswanderer auch nicht der Vorstellung, dass außerhalb Deutschlands alles besser ist. Natürlich gibt es in der neuen Heimat schöne Sachen. Manches ist vielleicht nicht ganz so gut und einiges ist in Deutschland besser. Realismus schützt vor Fehleinschätzungen. Der größte Fehler ist das Auswandern, um eine Beziehung zu retten. Das funktioniert nirgendwo.

Viele Auswanderer kehren nach einiger Zeit aus persönlichen Gründen nach Deutschland zurück:

Die Beziehung zum Partner hat gelitten.
Die fremde Kultur macht zu schaffen.
Die Wertvorstellungen im gewählten Land sind anders.

Rechnungen vorher vollständig bezahlen

Bevor Auswanderer Deutschland den Rücken kehren, sollten sie alle nicht mehr benötigten Verträge kündigen und Daueraufträge löschen. Das gilt zum Beispiel für Festnetzverträge für das Telefon, für Rundfunkgebühren, Strom oder Gas. Auch die bisherige Hausratversicherung kann gekündigt werden. Da wichtige Policen, wie Haftpflicht und Auslandsreisekrankenversicherungen, auch weltweit Schutz bieten, können Auswanderer diese Policen zunächst behalten. Dabei lohnt sich jedoch, eine Rücksprache mit der Versicherungsgesellschaft zu führen. Manchmal sind Anpassungen oder Erweiterungen in den Policen notwendig.

Natürlich müssen sämtliche Rechnungen beglichen sein, damit Verträge gekündigt werden können. Das gilt für Telefon, Gas und Strom genau wie für Versicherungspolicen. Da beim Ausgleich von offenen Forderungen vor dem Auswandern schnell eine größere Summe zusammenkommt, sollte man als Auswanderer über einen schellen Kleinkredit nachdenken. Den gibt es bei Banken, wie zum Beispiel der Targobank oder der Hypovereinsbank sowie bei Spezialanbietern wie Vexcash, zu günstigen Konditionen. Kleinkredite zeichnen sich durch vergleichsweise geringe Versicherungssummen zwischen 500 Euro und 3.000 Euro, maximal 5.000 Euro, aus. Sie werden meist mit kurzen Laufzeiten bis zu sechs Monaten vergeben. Der besondere Charme eines Kleinkredits besteht darin, dass er zügig zurückgezahlt werden kann und sich deshalb für die schnelle Bezahlung von Rechnungen geradezu empfiehlt. Die Anbieter vergeben Kleinkredite außerdem auch an Kunden mit nicht so guter Bonität.

Stimmt die Organisation, klappt es auch mit dem Auswandern. Richtig vorbereitet fassen Auswanderer im Land ihrer Träume schnell Fuß.